Department für Management und Unternehmertum (MUT)
WIFU-Stiftungslehrstuhl für Recht der Familienunternehmen
Über uns
Der WIFU-Stiftungslehrstuhl für Recht der Familienunternehmen ist ein juristischer Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke. Er stellt innerhalb des Wittener Instituts für Familienunternehmen die rechtliche Forschungssäule dar.
Unsere Themen
Nach überkommener Auffassung in der Rechtswissenschaft wird die Existenz des Familienunternehmensrechts als eigene Rechtsdisziplin bestritten. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass das Gesetz den Begriff des Familienunternehmens nicht kennt und demnach an keiner Stelle ausdrückliche Rechtsfolgen an das Vorliegen eines Familienunternehmens knüpft. Gleichwohl weist das Familienunternehmen auch in rechtlicher Hinsicht Besonderheiten auf: Zivilrechtlich betrachtet hat die Verknüpfung familiärer Interessen mit Unternehmensinteressen Auswirkungen auf die rechtliche Behandlung des Unternehmens. Dies ergibt sich zum einen daraus, dass das Recht der Familienunternehmen eine rechtliche Querschnittsmaterie bildet, die bereits für sich genommen einzigartig ist. Zum anderen birgt die Thematik eigenständige Rechtsfragen, die in dieser Form allein im Familienunternehmen vorkommen. Schließlich hat die Einbeziehung von Familienangehörigen in Unternehmen weitreichende steuerrechtliche Folgen, die auch abseits der Nachfolgethematik immer wieder die Praxis beschäftigen.
Lehrstuhlinhaber
Univ.-Prof. Dr.
Christoph Schreiber
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft (Department für Management und Unternehmertum) | WIFU-Stiftungslehrstuhl für Recht der Familienunternehmen
Studiengangsverantwortung Wirtschaft, Politik und Recht (B. A.)
Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft
Prodekan für Lehre
Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft | Dekanat
Dominik Spannekrebs
Leonee Egger
Benjamin Ziegs
Nicola Mehringer
Julian Nagel
Gideon Berg
Selin Güngören
Dilan Diana Celik
Anna Vitten
Forschung
Wir beschäftigen uns – entsprechend der venia legendi des Lehrstuhlinhabers – mit dem Bürgerlichen Recht, dem Steuerrecht, dem Handels- und Gesellschaftsrecht sowie dem Zivilprozessrecht.
Lehrveranstaltungen
Grundlagen des Wirtschaftsrechts (M.A.)
In der Veranstaltung werden die rechtlichen Hintergründe des praktischen Wirtschaftslebens vermittelt. An einen Überblick über das deutsche Rechtssystem schließt sich die Erarbeitung der wirtschaftsprivatrechtlichen Grundlagen an. Insoweit steht eine Einführung in die Rechtsgeschäftslehre sowie in die gesellschafts- und handelsrechtlichen Grundlagen an.
Wirtschaftsprivatrecht (B.Sc.)
Rechtliche Grundkenntnisse sind in der wirtschaftlichen Praxis unerlässlich. Dies gilt sowohl für das Tagesgeschäft als auch für die Entscheidungsfindung, wenn komplexe Sachverhalte zu beurteilen sind. Vor diesem Hintergrund bietet die Veranstaltung den Studierenden die Vermittlung wirtschaftsrechtlichen Basiswissens.
Grundlagen der Unternehmensbesteuerung (B.Sc.)
Nach einer Einführung in das allgemeine Steuerrecht folgt ein Überblick über das Ertragsteuerrecht. Hier stehen das Körperschaftsteuerrecht sowie das Einkommensteuerrecht und insbesondere die Besteuerung der Mitunternehmerschaft im Zentrum der Betrachtung. Abschließend führt die Veranstaltung in Themenbereiche der Gewerbesteuer ein.
Vertragliche Schuldverhältnisse / Gesetzliche Schuldverhältnisse - Vorbereitung auf die Bachelorarbeit (B.Sc./B.A.)
Die Veranstaltungen knüpfen an das Modul „Wirtschaftsprivatrecht“ an und richten sich an Studierende, die eine Bachelorthesis mit rechtlichem Schwerpunkt anstreben. Nach einer Einführung in das rechtswissenschaftliche Arbeiten werden Kompetenzen in der Erstellung eines juristischen Textes vermittelt. Jeder Studierende des Kurses erstellt daraufhin unter den gleichen Bedingungen wie bei der Anfertigung einer Bachelorarbeit innerhalb von sechs Wochen eine Seminararbeit, die zusammen mit einer (Online-) Präsentation vor dem Kurs mit anschließender Diskussion und Verteidigung die Prüfungsleistung darstellt.
Familien- und Erbrecht (B.Sc.)
Das Familien- und Erbrecht spielt in der unternehmerischen Praxis nicht nur, aber vor allem in Familienunternehmen eine entscheidende Rolle. Nachfolgemodelle können ohne Grundkenntnisse in diesem Rechtsbereich nicht seriös durchdacht werden. Die Veranstaltung will diese Lücke schließen und neben einer Einführung in die Materie auch die steuerrechtlichen Querbezüge vermitteln. Die Vermittlung der Lehrinhalte erfolgt anhand von praktischen Fällen.
Rechtliche Grundlagen von Familienunternehmen (B.A./B.Sc.)
Das Modul bietet einen Überblick über die grundlegenden Fragestellungen im Bereich des Rechts der Familienunternehmen. Hierzu werden Fragen des Familien-, Erb-, Gesellschafts- und Steuerrechts behandelt. Die Besprechungen erfolgen dabei sowohl in theoretischer Form als auch anhand von Praxisbeispielen. Hierdurch sollen die jeweiligen Probleme, die in den wichtigsten Fallgestaltungen innerhalb der jeweiligen Rechtsgebiete vorkommen, verdeutlicht werden.
Handels- und Gesellschaftsrecht (B.Sc.)
Ein Verständnis komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge ist ohne Rechtskenntnisse der Materie nicht möglich. Daher soll die Veranstaltung handels- und gesellschaftsrechtliche Grundkenntnisse ebenso vermitteln wie eine Einführung in das Verfahrensrecht bieten. Darauf aufbauend werden die wichtigsten höchstrichterlichen Entscheidungen behandelt, welche die Wirtschaftspraxis besonders geprägt haben. Jederzeit soll ein besonderer Wert auf aktuelle Entwicklungen in der Praxis gelegt werden.
Rechtliche Aspekte der Nachfolge in Familienunternehmen (M.Sc.)
Gemeinsam mit Professor Dr. Knut Werner Lange, Universität Bayreuth, und Professor Rainer Kirchdörfer veranstalten wir ein Blockseminar zur Unternehmensnachfolge. Die Veranstaltung beleuchtet im Rahmen einer Fallstudie, die den Generationenverlauf in einem Familienunternehmen über mehrere Nachfolgefälle zum Thema hat, die erbrechtlichen, gesellschaftsrechtlichen, steuerrechtlichen und psychologischen Probleme dieses schwierigen Prozesses. Ein betroffener Familienunternehmer nimmt an dem Seminar teil und stellt seine Herausforderungen sowie die gefundenen Lösungen selbst dar. Die Veranstaltung findet in einem Landhaus im Hunsrück statt.
Moot-Court zum Wirtschaftsrecht – simulierte Gerichtsverhandlungen unter realen Bedingungen (B.Sc.)
Die juristische Ausbildung an der Universität steht überwiegend in dem Ruf, realitätsfern zu sein. Um dieses Vorurteil zu widerlegen, veranstalten wir (derzeit in unregelmäßigen Abständen) einen sog. Moot-Court für Studierende der Wirtschaftswissenschaft. Dabei handelt es sich um realitätsnahe juristische Auseinandersetzungen vor einem zu diesem Zweck gebildeten (fiktiven) Gericht. Geleitet wird dieses durch den Vorsitzenden Richter Dr. Friedhelm Lißeck, Kammer für Handelssachen, Landgericht Bochum.
Als Erstgutachter betreute Abschlussarbeiten
Auswahl
- Florian Berth, Wertefamilie kraft Rechtsform? Wirtschaftswissenschaftliche und juristische (Fehl-)Anreize zur Einführung einer GmbH mit gebundenem Vermögen, 2023
- Hannah Cichos, Negative Zinsen – Eine Untersuchung aus ökonomischer und rechtlicher Perspektive, 2021
- Sophia Susanne Glaser, Herausforderungen des Urheberrechts in Zeiten der Digitalisierung - die sog. Artikel 13 Debatte, 2019
- Lennart Graetz, Das Klima als Gegenstand des Zivilprozesses – Eine Untersuchung der Klage der Deutschen Umwelthilfe e.V. gegen die Mercedes Benz-Group AG betreffend die Erreichung von Klimaneutralität, 2023
- Selin Güngören, Künstliche Intelligenz und Haftungszurechnung – Eine zivilrechtliche Betrachtung, 2022
- Tim Heitjohann, Kreditsicherheiten im Corporate Banking, 2021
- Clara Jung, Zwischen Selbstkontrolle und staatlicher Aufsicht: Ansätze zur Überwachung der Vermögensbindung von Unternehmen in Verantwortungseigentum, 2024
- Jan Korn, Die Lüge und ihre Auswirkungen im Zivil- und Strafrecht, 2019
- Julian Nagel, Entwicklung eines Prüfungsansatzes zur Beurteilung der GoBD-Konformität im Rahmen der Prüfung von Tax Compliance Management Systemen gemäß IDW PS 980 am Beispiel der Umsatzsteuer, 2019
- Hans-Christian Panning, Politisch exponierte Personen im Fokus von Staat und Bank - Eine Analyse der Compliance- und Auditprozesse in der Commerzbank AG, 2020
- Ole Schachtsiek, Das Krisenmanagement der Familienunternehmen aus rechtlicher Sicht - Fallbeispiel Covid-19-Krise 2020, 2020
- Naomi Schülin, Verantwortungseigentum und Stiftungen – Nachhaltige Gesellschaftsformen im Vergleich, 2020
- Leon Siam, Die Chancen der möglichen neuen GmbH-Variante „Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit gebundenem Vermögen“ und ihre bestehenden Alternativen aus der Sicht von Familienunternehmen, 2022
- Dominik Spannekrebs, Die Haftung des Gesellschafters in der Kommanditgesellschaft, 2020
- Benjamin Ziegs, Der Fall adidas – Mietrecht in Zeiten der COVID-19-Pandemie, 2020
- ders., Mitarbeiterbeteiligung in Familienunternehmen – ökonomische Anreize und juristische Umsetzung, 2023
Links
Kontakt
Nicola Mehringer
Sekretariat
Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft (Department für Management und Unternehmertum) | WIFU-Stiftungslehrstuhl für Recht der Familienunternehmen
Alfred-Herrhausen-Straße 48
58455 WittenRaumnummer: 1.048