Wie können Hausärzt:innen in Zukunft entlastet werden?

Man sieht einen Ausschnitt von einer Person im Kittel, die ein Stethoskop hält.

Wo es einen Mangel an Ärzt:innen gibt, könnten sie eine Lösung sein: Physician Assistants (PAs), studierte Assistent:innen, die Mediziner:innen Aufgaben abnehmen und sie entlasten. Wie das bei der hausärztlichen Versorgung in einer Teampraxis funktionieren kann, testet das neue Forschungsprojekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (PAAM), das im Januar 2025 gestartet ist. Das multizentrische Projekt wird von einer Reihe von Partnern gemeinsam durchgeführt und durch den Innovationsfonds mit rund 6,75 Millionen Euro gefördert; die Leitung hat das Institut für Allgemeinmedizin (ifam) der Universitätsmedizin Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. An der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist das Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag) unter der Projektleitung von Univ.-Prof. Dr. med. Achim Mortsiefer und Dr. rer. medic. Christine Kersting beteiligt.

Ärztliche Aufgaben sollen an Physician Assistants delegiert werden 

Das Berufsbild des PA ist in der deutschen Öffentlichkeit zwar noch wenig bekannt, wird jedoch von Fachleuten zunehmend als wichtige Ergänzung in der medizinischen Versorgung angesehen. PAs durchlaufen einen sechs- bis achtsemestrigen medizinnahen Bachelorstudiengang und übernehmen delegierbare ärztliche Aufgaben. Bisher sind die meisten PAs im klinischen Sektor tätig, jedoch haben einige Best-Practice-Praxen bereits vielversprechende Erfahrungen gesammelt. 

Im neuen Projekt PAAM, das eine Laufzeit von 45 Monaten hat, wird eine cluster-randomisierte Studie in insgesamt 24 Interventions- und 28 Kontrollpraxen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein durchgeführt. Sie soll untersuchen, welchen Beitrag PAs in der hausärztlichen Versorgung leisten und wie Kooperationen von PAs und Hausärzt:innen bestmöglich unterstützt werden können. Dabei werden die Sicherheit von Patient:innen und die Versorgungsqualität sowie Auswirkungen auf Versorgungskapazitäten, die Zufriedenheit von Ärzt:innen und Patient:innen sowiedie Effizienz evaluiert. Die Forscher:innen wollen so herausfinden, wo die Potenziale von PAs in der hausärztlichen Versorgung liegen und wie ihre Rolle in Zukunft weiter ausgestaltet werden kann.

 

Weitere Informationen: 

 

Alle PAAM-Projektpartner

Abteilung für Allgemeinmedizin (AMRUB), Ruhr- Universität Bochum (RUB)

Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (AMIB), RUB

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

AOK Bundesverband GbR, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)

BARMER

Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA)

Deutscher Hochschulverband Physician Assistant (DHPA) e.V.

Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFoMed)

EU|FH Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik

Fliedner Fachhochschule (FFH), Düsseldorf

Forschungsstelle Medienrecht, TH Köln

Institut für Ärztliche Qualität Schleswig-Holstein gGmbH (IQSH)

Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf

Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Essen

Institut für Allgemeinmedizin und ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke

Institut für Staatsrecht, Universität zu Köln

Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)

Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen

Verband medizinischer Fachberufe e.V

Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung

 

Weitere Informationen: 

https://t1p.de/paam-nrw

 

Fotos zum Download

Zwei Personen untersuchen einen jungen Mann, die eine steht daneben, während die andere mit dem Stethoskop den Mann abhört.

Zwei Personen untersuchen einen Mann (Foto: UW/H| Michael Schwettmann)

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Svenja Malessa

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