[tra:ce]-Kolloquium: Warum Konzepte für den Energiezugang in Afrika scheitern – und wie die Systemintegration helfen kann

Trotz milliardenschwerer Gebermittel und jahrzehntelanger Bemühungen ist der Zugang zu Energie in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara rückläufig: Heute sind mehr Menschen in der Region ohne Strom als 1990, wobei ihre Zahl in den letzten zehn Jahren bei etwa 600 Millionen geblieben ist. Die Situation ist bedenklich, denn moderne Energie ist eine wichtige Voraussetzung für Fortschritte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft und Lebensunterhalt. Warum also scheitern die Programme für den Energiezugang?
Das Hauptproblem ist struktureller Natur: Die derzeitigen Ansätze behandeln den Energiezugang als Selbstzweck - isoliert, fragmentiert und oft blind für die lokalen Entwicklungsbedürfnisse. Das führt dazu, dass selbst gut gemeinte Initiativen scheitern oder nur wenig Wirkung zeigen, während massive neue Programme wie die Mission 300 der Weltbank Gefahr laufen, dieselben Fehler zu wiederholen.
In diesem Vortrag wird Sustainability Manager Prof. Dr. Philipp Trotter die Notwendigkeit eines radikalen Wechsels von „Energiezugang“ zu „energiegestützter nachhaltiger Entwicklung“ durch praktikable Systemintegration darlegen. Die Teilnehmenden werden dazu eingeladen, die Art und Weise, wie wir den Zugang zu Energie transformativ gestalten können zu überdenken. Die Integration von Produktions- und Landwirtschaftssystemen unter der Verwendung quantitativer Planungsmodelle, die in anhand neuer Forschungsergebnisse erstellt werden, könnte ein erster Schritt sein. Der Fokus liegt hierbei in der Verknüpfung von unterschiedlichen Systemen.
Die Veranstaltungssprache ist Englisch.