(Re-)Sozialisierung im Maßregelvollzug
Projektübersicht
Ziel des Maßregelvollzugs (§63 StGB) ist die Resozialisierung, also die Wiedereingliederung, psychisch kranker Straftäter in die Gesellschaft. Dies führt unweigerlich zu der Frage, welche Sozialisation die untergebrachten Personen erfahren und wie diese beeinflusst wird. Hier spielen nicht nur bewusste therapeutische Interventionen eine Rolle, sondern auch das organisatorische Setting. Zudem wird das sozialisierende Milieu in nicht unerheblichem Maße von den finanziellen, rechtlichen und personellen Rahmenbedingungen der Kliniken sowie der gesellschaftlichen Öffentlichkeit beeinflusst.
Der Fokus dieser Studie liegt somit auf der Untersuchung von Maßregelvollzugskliniken unter Einbezug aller darin lebenden und arbeitenden Personengruppen. Um Resozialisierung als organisierten Prozess verstehen zu können, müssen wir die Perspektiven aller an diesem Prozess Beteiligten verstehen lernen.
Das Ziel ist es, erstmals ein wissenschaftlich fundiertes, übergreifendes Bild der Funktionsweise von Maßregelvollzugskliniken zu erstellen. Auf dieser Grundlage kann dann systematisch dargestellt werden, welche Faktoren „Besserung und Sicherung“ positiv wie negativ beeinflussen, was sich in der Praxis bewährt, wo systemische Schwierigkeiten bestehen und wie diese bewältigt werden können. Der enge Kontakt zur und Austausch mit der Praxis soll die Relevanz der Ergebnisse gewährleisten.
Darüber hinaus soll mit dem Projekt ein Beitrag zur Soziologie totaler Institutionen sowie zur Weiterentwicklung der Kontexturanalyse geleistet werden.
Weitere Informationen
- Laufzeit: 2019 – 2022
- Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Verantwortlich: Lehrstuhl für Soziologie
- Wissenschaftliche Mitarbeitende: Martin Feißt, Dr. Till Jansen, Xenia Deilmann-Wansing
Projektleitung
Univ.-Prof. Dr.
Werner Vogd
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Soziologie
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58455 WittenRaumnummer: C-2.329