Psychotherapeutische Veränderungen im Mehrpersonensetting (CHAMPS)

Englischer Titel: Change in Multipersonsettings (CHAMPS)

Projektübersicht

Wie wirkt Psychotherapie, wenn sie alle bedeutsamen Mitglieder eines sozialen Systems (z. B. Familie, Paar) bedürfnisangepasst einbezieht? Wir wissen, dass unsere sozialen Beziehungen unser soziopsychobiologisches Wohlbefinden grundlegend mit beeinflussen. Dennoch werden die meisten Psychotherapien in den europäischen und nordamerikanischen Ländern unter Einbezug von nur einer Person, dem oder der Patient:in, durchgeführt. Es ist bekannt, dass Psychotherapien im Mehrpersonensetting zu einer vor allem nachhaltigen Verbesserung des psychischen ebenso wie systembezogenen Funktionsniveaus beitragen. Weniger bekannt sind jedoch die spezifischen Wirkmechanismen, die diese Veränderungen bedingen.

Unser Forschungsvorhaben hat folgende Ziele: 

  1. ein systematisches Review zur Sichtung und Bewertung des aktuellen Forschungsstands zu symptom- und systemrelevanten Veränderungen in mehrpersonalen Psychotherapien
  2. halbstrukturierte Interviews mit Expert:innen mehrpersonaler Psychotherapie zu Indikatoren systemrelevanter Veränderungsmomente sowie zur Rolle der jeweiligen Akteure im therapeutischen Prozess
  3. Pilotierung einer Taxonomie von Veränderungsindikatoren für mehrpersonale Psychotherapien anhand des SOPHO-CBT/ST

Weitere Informationen

  • Laufzeit: Seit 2021
  • Förderung: Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica (CONICYT), Society for Psychotherapy Research (SPR)

Ausgewählte Publikationen

  • Hunger, C., Hilzinger, R., Klewinghaus, L., Deusser, L., Sander, A., Mander, J., Bents, H., Ditzen, B., & Schweitzer, J. (2020). Comparing cognitive behavioral therapy and integrative systemic psychotherapy for social anxiety disorders: randomized controlled pilot trial (SOPHO-CBT/ST). Family Process, 59(4), 1389-1406.
  • Hunger, C., Hilzinger, R., Bergmann, N., Mander, J., Bents, H., Ditzen, B., & Schweitzer, J. (2018). Psychosoziale Bezugspersonenbelastung erwachsener Patienten mit sozialer Angststörung: Wirksamkeitsstudie zu Kognitiver Verhaltenstherapie und Systemischer Psychotherapie. Psychotherapeut, 63(3), 204-212.
  • Hunger, C., Schweitzer, J., & Hilzinger, R. (2016). Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie. Soziale Ängste, soziale Angststörungen und systemtherapeutische Behandlungsmöglichkeiten. Familiendynamik, 41(2), 2-15.

 

Buchkapitel

Schweitzer, J. & Hunger, C., Hilzinger, R., & Lieb, H. (2020). Soziale Ängste (Reihe: Störungen systemisch behandeln; Hrsg. Hans Lieb). Heidelberg: Carl-Auer.

Auszeichnungen

2021: Individual Research Grant der Society for Psychotherapy (SPR)

Projektleitung