Psychotherapeutische Veränderungen im Mehrpersonensetting (CHAMPS)
Englischer Titel: Change in Multipersonsettings (CHAMPS)
Projektübersicht
Wie wirkt Psychotherapie, wenn sie alle bedeutsamen Mitglieder eines sozialen Systems (z. B. Familie, Paar) bedürfnisangepasst einbezieht? Wir wissen, dass unsere sozialen Beziehungen unser soziopsychobiologisches Wohlbefinden grundlegend mit beeinflussen. Dennoch werden die meisten Psychotherapien in den europäischen und nordamerikanischen Ländern unter Einbezug von nur einer Person, dem oder der Patient:in, durchgeführt. Es ist bekannt, dass Psychotherapien im Mehrpersonensetting zu einer vor allem nachhaltigen Verbesserung des psychischen ebenso wie systembezogenen Funktionsniveaus beitragen. Weniger bekannt sind jedoch die spezifischen Wirkmechanismen, die diese Veränderungen bedingen.
Unser Forschungsvorhaben hat folgende Ziele:
- ein systematisches Review zur Sichtung und Bewertung des aktuellen Forschungsstands zu symptom- und systemrelevanten Veränderungen in mehrpersonalen Psychotherapien
- halbstrukturierte Interviews mit Expert:innen mehrpersonaler Psychotherapie zu Indikatoren systemrelevanter Veränderungsmomente sowie zur Rolle der jeweiligen Akteure im therapeutischen Prozess
- Pilotierung einer Taxonomie von Veränderungsindikatoren für mehrpersonale Psychotherapien anhand des SOPHO-CBT/ST
Ausgewählte Publikationen
- Hunger, C., Hilzinger, R., Klewinghaus, L., Deusser, L., Sander, A., Mander, J., Bents, H., Ditzen, B., & Schweitzer, J. (2020). Comparing cognitive behavioral therapy and integrative systemic psychotherapy for social anxiety disorders: randomized controlled pilot trial (SOPHO-CBT/ST). Family Process, 59(4), 1389-1406.
- Hunger, C., Hilzinger, R., Bergmann, N., Mander, J., Bents, H., Ditzen, B., & Schweitzer, J. (2018). Psychosoziale Bezugspersonenbelastung erwachsener Patienten mit sozialer Angststörung: Wirksamkeitsstudie zu Kognitiver Verhaltenstherapie und Systemischer Psychotherapie. Psychotherapeut, 63(3), 204-212.
- Hunger, C., Schweitzer, J., & Hilzinger, R. (2016). Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie. Soziale Ängste, soziale Angststörungen und systemtherapeutische Behandlungsmöglichkeiten. Familiendynamik, 41(2), 2-15.
Buchkapitel
Schweitzer, J. & Hunger, C., Hilzinger, R., & Lieb, H. (2020). Soziale Ängste (Reihe: Störungen systemisch behandeln; Hrsg. Hans Lieb). Heidelberg: Carl-Auer.
Auszeichnungen
2021: Individual Research Grant der Society for Psychotherapy (SPR)
Projektleitung
Univ.-Prof. Dr.
Christina Hunger-Schoppe
Lehrstuhlinhaberin
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie III
Alfred-Herrhausen-Straße 44
58455 WittenRaumnummer: 1-118
M.Sc.
Chawwah Yael Grünberg
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie III
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58455 Witten