Open Studio - Artist-in-Residence-Programm
Der Lehrstuhl Digitale Künste und Kulturvermittlung hat 2023 ein neues Artist-in-Residence-Programm ins Leben gerufen. Es steht unter dem Titel „Open Studio – mehr als Close Study“ und will die künstlerische Präsenz an der Universität stärken und auf das universitäre Leben, Denken und Handeln einwirken. Ein Semester lang hat ein Künstler oder eine Künstlerin die Möglichkeit, die Räume der Universität als Co-Working-Space zu nutzen und sich für neue Projekte inspirieren zu lassen. Im anschließenden Semester wird die so entstandene Arbeit in der Universität ausgestellt. Im Wintersemester 2023/24 war der aus Belarus stammende und in Düsseldorf lebende Medienkünstler Oleg Yushko zu Gast. Nun wird er abgelöst durch Claudia Robles-Angel.
Das Interesse an den Synergien zwischen Wissenschaft und Kunst wird nun die Künstlerin Claudia Robles-Angel als zweite Residenzkünstlerin in diesem Herbst an das WittenLab der UW/H führen. Sie plant von November 2024 bis Januar 2025 vor allem, an der Fakultät für Gesundheit zu recherchieren. Sie arbeitet immer an und mit Schnittstellen: auditiv und visuell, digital und analog, performativ und recherchebezogen. Die Künstlerin komponiert, inszeniert und experimentiert mit Licht, elektronischen Impulsen und virtuellen Farbsystemen und schafft so installative Settings und partizipative Umgebungen, die zugleich hochgradig artifiziell und äußerst organisch wirken.
So stehen in einem ihrer Werkkomplexe beispielsweise biometrische Daten im Zentrum, wie Herzschläge oder Gehirnwellen. Physische Messwerte werden in ihrer künstlerischen Arbeit genutzt, um technische Systeme zu steuern, die diese Daten gleichzeitig überwachen. Die Künstlerin übersetzt dies schließlich in Bild und Ton. Claudia Robles-Angel erkundet also das Verhältnis von Körperlichkeit und deren Quantifizierung durch Messwerte und fragt somit nach den Wechselwirkungen von biologischen und technologischen Netzwerken. Um dieses Beziehungsgeflecht von Mensch und Maschine besser zu verstehen, schafft Robles-Angel immersive Installationen. Damit gibt sie jenen immateriellen Datenwelten eine ästhetische Form, die den Menschen heute permanent umgeben und durchdringen. Von April bis Juni 2025 wird sie schließlich ihre Residenz öffnen – als Forum der Begegnung von Universität und Öffentlichkeit. Alle, die mit Claudia Robles-Angel in Austausch treten möchten, sind herzlich eingeladen, sie über E-Mail zu kontaktieren.
Das Artist-in-Residence-Programm wird von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gefördert.
Laufzeit: 2023 – 2025