OCONIV 

Muss eine außerklinische Beatmung zwingend stationär erfolgen?

Projektziele

Nach aktuell gültigen Leitlinienempfehlungen müssen Kontrolluntersuchungen einer außerklinischen Beatmung zwingend stationär durchgeführt werden. Die Studie untersucht, ob eine ambulante Kontrolle zur Verbesserung der Lebensqualität führt. 

Hintergrund

Die Zahl der Patient:innen mit chronischen Einschränkungen der Atemfunktion, die im häuslichen Umfeld beatmet werden, nimmt in Deutschland stetig zu. In der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) e. V. zur außerklinischen Beatmung wird zwingend eine stationäre Kontrolle mit nächtlicher Überprüfung der Beatmungsqualität gefordert. 

Unabhängig von steigenden Patient:innenzahlen bestehen jedoch bereits heute Versorgungsengpässe. Entsprechend finden die Kontrollen verspätet oder gar nicht statt. Damit gehen Qualitätseinbußen in der Versorgung einher. Das Projekt soll daher ermitteln, welche Patient:innen wirklich einer stationären Versorgung brauchen und in welchen Fällen die Kontrolle auch in einer ambulanten Versorgungsstruktur erfolgen kann. Für die Patient:innen wäre dies mit einem verringerten Risiko von im Krankenhaus übertragenen Infektionen sowie mit positiven Effekten auf die Lebensqualität verbunden. Dabei ist die Ambulanzstruktur an ein Beatmungszentrum angegliedert, sodass im Falle einer akuten Verschlechterung rasch eine stationäre Versorgung der Patient:innen initiiert werden kann.

OCONIV beinhaltet eine randomisierte, kontrollierte Studie, bei der die Versorgung von Patient:innen, deren Beatmungskontrolle ambulant erfolgt, mit der stationären Kontrolle verglichen wird. Analysiert werden die gesundheitsbezogene Lebensqualität, klinische Parameter sowie Gerätedaten.

Im Erfolgsfall kann das Projekt den wissenschaftlichen Grundstein für eine Betreuung außerklinisch beatmeter Patient:innen im häuslichen Umfeld legen und künftigen Versorgungsengpässen entgegenwirken. Außerdem soll es dazu beitragen, die stationäre und ambulante Behandlung bei schwerkranken Patient:innen mit chronischem Versagen der Atemfunktion miteinander zu verzahnen.

 

Forschungsfeld: COPD-Patient:innen im Stadium IV nach GOLD mit bestehender nicht-invasiver außerklinischer Beatmung

Projektleitung UW/H: Prof. Dr. Windisch

Partner: Die OCONIV-Studie wird federführend von PD Dr. Sarah Schwarz von den städtischen Kliniken Köln-Merheim und PD Dr. Stephan Walterspacher vom Klinikum Konstanz durchgeführt. Auch die Lungenfachklinik in Wangen ist beteiligt.

Förderung: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)

Weitere Informationen auf der Website des Gemeinsamen Bundesausschuss