Künstliche Intelligenz unterstützt die bessere Versorgung von Menschen mit Demenz

Eine Roboterhand und eine menschliche Hand berühren einen Bildschirm. Ein Symbolbild für künstliche Intelligenz.

Im Laufe ihrer Erkrankung kommen Menschen mit Demenz mit vielen unterschiedlichen Berufsgruppen im Gesundheitssektor in Kontakt. Um eine adäquate Versorgung zu garantieren, muss das Fachwissen aus vielen Bereichen gebündelt werden. Mit dieser Herausforderung hat sich das Projekt MINDED.RUHR des Lehrstuhls für Pflegewissenschaft und des Lehrstuhls für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen der Universität Witten/Herdecke (UW/H) in den vergangenen drei Jahren auseinandergesetzt.

Dabei standen zwei Fragen im Vordergrund: Wie kann das eigene demenzspezifische Wissen kontinuierlich aktualisiert werden und wie können die individuellen Lernpräferenzen der versorgenden Personen immer berücksichtigt werden? Die Antwort darauf: digitale Lerninhalte und künstliche Intelligenz. Prof. Dr. Margareta Halek, Inhaberin des Lehrstuhls für Pflegewissenschaft, betont die Bedeutung dieses Projekts: „Es ist entscheidend, dass Pflegende und andere Angehörige des Gesundheitssektors über das erforderliche Wissen verfügen, um Menschen mit Demenz in jeder Phase ihrer Erkrankung bestmöglich zu unterstützen.“

Digitale Lerninhalte dienen als Grundlage für weitere Lernpfade

Die Verantwortlichen des Projekts haben zusammen mit Versorgenden insgesamt 52 sogenannte „Learning Nuggets“ entwickelt – das sind kurze digitale Lerninhalte, die Themen behandeln wie Kommunikationstechniken, Formen und Stadien der Demenz oder Verhaltensveränderungen der Erkrankten. Diese Nuggets sind didaktisch individuell aufbereitet, sodass Nutzer:innen sie als Audiodatei, als Video, mit Aufgaben oder als Nachschlagewerk verwenden können.

Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) hat auf Basis dieser „Learning-Nuggets“ ein Programm entwickelt, das durch künstliche Intelligenz personalisierte Lernpfade erstellen kann. Die Versorgenden können nun auf einer Plattform (https://dhar.hub.tutool.io/product/ki-lernpfad-demenz/) verschiedene Fragen beantworten und erhalten dadurch einen personalisierten Lernplan.

Damit gewährleistet das Projekt nicht nur die Fortbildung von Versorgenden, sondern trägt auch dazu bei, die Qualität der Demenzversorgung nachhaltig zu verbessern.

Weitere Informationen: Das Projekt MINDED.RUHR (Förderkennzeichen 21INVI0301) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie finanziert und vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) begleitet. Es wurde unter der Konsortialführung von MedEcon Ruhr und in Zusammenarbeit mit Partner:innen wie dem Alfried Krupp Krankenhaus Essen, der Datatree AG, dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik, Tutoolio, der Universität Duisburg-Essen und der Guten Hoffnung GmbH durchgeführt.

Fotos zum Download

Viele Menschen vor einer Präsentationstafel

Projektteam MINDED.RUHR (Foto: UW/H)

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