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Prüfungsangst bei Schüler:innen
Projektübersicht
Multimodales Stressmanagement-Training für Schüler:innen zur Reduzierung von Stressempfindung und Prüfungsangst
Tiefgreifende Veränderungen charakterisieren die Adoleszenz. Dabei kommt es zu physischen und kognitiven Veränderungen, sowie zu einer „social redefinition“ i. S. der schleichenden Auflösung der Wahrnehmung, ein unmündiges Kind zu sein, zugunsten der Wahrnehmung eines unabhängiger werdenden und sich abgrenzenden jungen Erwachsener innerhalb der Gesellschaft. Hiermit gehen auch Veränderungen einher, die den Status in der Familie und in der Gesellschaft betreffen, verbunden mit Privilegien und zugleich Pflichten, die neue Anforderungen an die Selbstorganisation des Jugendlichen stellen. Zugleich steigen die schulischen Anforderungen an die Jugendlichen, da in diese Zeit initiierende Prüfungen (Abschlussprüfungen) und die Berufswahl als „Initiationsprozesse des Erwachsenwerdens“ fallen. Diese Veränderungen sind für Jugendliche sehr belastend, insbesondere vor den aktuellen gesellschaftlichen Prozessen der Covid-19 Pandemie und der Krisensituation in der Ukraine.
In dieser Pilotstudie haben wir den Einfluss eines modularen, multimodalen Stressmanagement-Trainings auf die Stressempfindung, Prüfungsangst und Selbstwirksamkeitserwartung von Schüler:innen der Sekundarstufe I und II untersucht. Das Training, das speziell an die Erlebniswelt der Jugendlichen angepasst ist, integriert erfahrungsorientiertes Lernen, kognitives und instrumentelles Stressmanagement sowie körperliche Aktivitäten wie Yoga und meditative Übungen. Ziel war es, die emotionale Kompetenz, Mitgefühl und Achtsamkeit der Teilnehmenden zu fördern und die Prüfungsangst zu senken. Das Programm kann als AG oder als Differenzierungsfach in den Unterrichtsalltag eingebettet werden, ist unbenotet und wird als Teilnahme auf dem Zeugnis bemerkt. Die Pilotstudie bot die Möglichkeit, die Wirksamkeit dieses multimodalen Ansatzes zu evaluieren und somit einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Schüler:innen zu erzielen.

Weitere Informationen
- Laufzeit: 3 Jahre
- Verantwortlich: Professur für Lebensqualität, Spiritualität und Coping |Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
- Verwendete Methoden: Die Studie verwendete ein Interventionsstudien-Design mit drei Messzeitpunkten (t0, t1, t2) und standardisierten Fragebögen. Es wurden Informationen zur Soziodemografie und Gruppenzugehörigkeit erfasst. Die Hintergründe des Forschungsprojekts wurden bewusst nicht ausführlich erläutert, um eine Beeinflussung der Testergebnisse zu vermeiden. Der Fokus lag auf dem Zusammenhang zwischen Schule und Stress, ohne die vermuteten Zusammenhänge zu betonen.
Was haben wir untersucht?
Wir haben die Wirkung von achtsamen Bewegungsübungen, erfahrungsorientiertem Lernen, meditativen und Selbstmanagementtechniken bei Jugendlichen der Sekundarstufe II untersucht. Dazu zählen:
- Stressempfinden und Prüfungsangst
- Selbstwirksamkeits-Erwartung
- Bewusste Präsenz (situative Achtsamkeit) und Mitgefühl
- Staunendes Innehalten und Dankbarkeit
Was war das Ziel der Studie?
Das Ziel war es, zu prüfen, ob Bewegungsübungen aus dem Yoga, Spiele aus dem erfahrungsorientierten Lernen, meditative Techniken und Selbstmanagementtechniken das Stressempfinden bei Jugendlichen verbessern können und so Prüfungsängste vermindern, und ob sich Ressourcen aktivieren lassen, auch in Bezug auf die eigene Selbstwirksamkeit.
Die gewonnenen Ergebnisse betrachten wir vor dem Hintergrund der gesundheitsökonomischen und der didaktischen Perspektive. Das heißt: Wir berücksichtigen durch solche Interventionen, welche Kosten entstehen und welche auch vermieden werden als auch die nachhaltige Integration in bestehende Curricula.

Projektleitung
Yvonne Beerenbrock, M. A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
- +49 2330 62-3663
Orcid-ID: 0000-0002-1200-5437
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 HerdeckeRaumnummer: Haus D, DG
Univ.-Prof. Dr.
Arndt Büssing
Professor
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
- +49 2330 62-3246
Orcid-ID: 0000-0002-5025-7950
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 HerdeckeRaumnummer: Haus D, DG