Promotion und Ph. D.-Programme
Ph. D. und Dr. rer. nat.-Programm Biomedizin
Promovieren in der Biomedizin
Das Promotionsprogramm Biomedizin der Universität Witten/Herdecke ist eine tragende Säule der naturwissenschaftlichen Ausbildung von Ärzt:innen an der UW/H. Es ermöglicht naturwissenschaftliches Arbeiten in relevanten Fächern der Molekularen Medizin und steht Ärzt:innen, Zahnärzt:innen und Naturwissenschaftler:innen offen.
Mediziner:innen und Zahnmediziner:innen, deren Ziel die Habilitation oder Junior-Professur ist, können während der Facharztausbildung den Ph. D. erwerben. Naturwissenschaftlern ermöglicht das Programm, ein eigenes Forschungsprofil auf dem Gebiet der biologisch-medizinischen Grundlagenforschung zu entwickeln und den Dr. rer. nat. zu erwerben.
Das bietet das PH. D.-Programm Biomedizin
Überblick
Das Ph. D./Dr. rer. nat.-Programm Biomedizin beginnt mit einem neuen Jahrgang immer zum Sommersemester am 1. April. Bewerbungen sind jederzeit zwischen Mai und November möglich. Bewerbungsschluss ist der 30. November.
Abschlüsse: Ph. D. / Dr. rer. nat.
Dauer: 3 – 4,5 Jahre
Beginn Kursprogramm: 01.04.
Bewerbungsfrist: 30.11.
Zugangsvoraussetzungen
Ins Ph.D.-Programm aufgenommen werden
- Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Veterinärmediziner:innen mit abgeschlossenem Studium.
- Naturwissenschaftler:innen mit Master- oder Diplomabschluss.
Jeder Kandidat & jede Kandidatin muss eine schriftliche Bewerbung einreichen. Im Anschluss laden wir zu einem Bewerbungsgespräch ein und entscheiden über die Aufnahme.
Bewerbungsunterlagen:
- Motivationsschreiben
- CV
- Zeugnisse des letzten Hochschulabschlusses
- Empfehlungsschreiben, falls vorhanden
Alle Unterlagen sollten in einer PDF-Datei zusammengefasst und per E-Mail an Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Florian Kreppel gesendet werden.
Nicht-EU-Bewerber:innen müssen eine Gleichwertigkeitsbescheinigung der Hochschulzugangsberechtigung und der Studienabschlüsse beilegen. Informationen erteilt Eleftheria Hippert (eleftheria.hippert@uni-wh.de).
Vorteile
- Teilnehmer:innen des Programms erhalten eine grundlagenwissenschaftliche Ausbildung durch intensive Betreuung. Ihre bisherigen Kenntnisse können sie vertiefen durch die praktische Laborausbildung wie durch den Besuch von Seminaren, wissenschaftlichen Vorträgen, die Teilnahme an Journal Clubs sowie an wissenschaftlichen Tagungen.
- Um eine zu starke Abhängigkeit von einem Betreuer oder einer Betreuerin zu verhindern, ordnen wir jedem Promovenden neben dem wissenschaftlichen Betreuer einen Mentor oder eine Mentorin zu. Sie sind gemeinsam für eine erfolgreiche Durchführung des Projekts verantwortlich. Zusätzlich sind Mentor:innen Ansprechpartner, wenn wissenschaftliche oder persönliche Probleme auftreten, und helfen bei deren Bewältigung.
- Die erfolgreiche Teilnahme an dem Programm bildet eine hervorragende Grundlage für die eigenständige Entwicklung eines individuellen Forschungsprofils und kann den Grundstein für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere legen.
Programm
Nach einem stringenten Auswahlverfahren arbeiten die ins Programm aufgenommenen Kandidat:innen an mehrjährigen Forschungsprojekten. Das begleitende Curriculum beinhaltet Laborpraktika und theoretische Seminare und vertieft die Ausbildung in wissenschaftlichem Arbeiten. Eine Besonderheit des Programms an der UW/H ist es, dass Ärzt:innen sowie Naturwissenschaftler:innen gleichzeitig und Seite an Seite ausgebildet werden und so wechselseitig profitieren können. Das fördert translationale patient:innenorientierte Forschung, die am Forschungsschwerpunkt der UW/H ausgerichtet ist.
Für Ärzt:innen ist das Programm in die Facharztausbildung integriert. In viereinhalb Jahren können die Kandidat:innen den Ph. D.-Titel erwerben. In seiner Struktur orientiert sich das Programm an den Empfehlungen für „Clinician Scientists“, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und verschiedene Stiftungen erarbeitet haben. Die durchschnittliche Studiendauer von Naturwissenschaftler:innen mit Master- oder Diplomabschluss beträgt drei Jahre.
Zentrales Element des Programms ist die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit. Zudem sind die Studierenden verpflichtet, an theoretischen Lehrveranstaltungen teilzunehmen (siehe Curriculum). Jeder Studierende stellt nach etwa zwei Monaten das Thema seiner Ph. D.-Arbeit und seinen Projektplan im Rahmen eines Kolloquiums vor. Im Verlauf der Arbeit muss einmal im Jahr ein schriftlicher Progress-Report erstellt und mit Betreuer sowie Mentor diskutiert werden.
Jeder Teilnehmer & jede Teilnehmerin dieses Programms verpflichtet sich, die gute wissenschaftliche Praxis nach den Richtlinien einzuhalten, die Universität und Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erstellt haben.
Curriculum
Das Curriculum stellt zu Beginn der Ph. D.-Zeit in einer dreimonatigen Vorphase durch Praktika in mindestens drei grundlagenwissenschaftlichen Laboren sicher, dass alle Kandidaten methodisch gut ausgebildet sind. Während der eigentlichen Projektphase gibt es verpflichtende begleitende Lehrveranstaltungen in Form von Progress reports, Journal Clubs und Nobelpreisseminaren.
Ablauf
In der Vorphase durchlaufen die Ph.D.-Studierenden je nach Qualifikation eine Grundausbildung in Labortechniken, Projektentwicklung und Labororganisation. Während der anschließenden Forschungspraktika können sie sich auf ein Projekt in einem der teilnehmenden Institute festlegen.
Hauptphase
Nach der Vorphase beginnen die Ph. D.-Studierenden mit ihrer klinischen Ausbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin. Alternativ kann das Programm auch während der klinischen Facharztausbildung begonnen werden.
Die Teilnehmer:innen haben eine halbe Arzt- oder Zahnarztstelle über einen Zeitraum von mindestens viereinhalb Jahren inne. Sie stehen in einem Vertragsverhältnis mit der Klinik, die ihnen die volle Facharztausbildung gemäß der aktuell gültigen Facharztweiterbildungsordnung ermöglicht. Für klinisch tätige Zahnärzte ohne Facharztausbildung gelten die Regelungen entsprechend.
Die andere halbe Stelle verbleibt im Ph. D.-Programm. Dafür steht eine begrenzte Anzahl an Stipendien zur Verfügung. Die Studierenden, die das Programm zu Beginn der klinischen Ausbildung starten, absolvieren zunächst eine flexible Einarbeitungszeit in der jeweiligen Klinik, damit auf Station routinemäßig einsetzbar sind und Bereitschaftsdienste übernehmen können. Anschließend werden Pläne entwickelt, die über den vorgesehenen Zeitraum eine halbe Stelle in der Klinik und eine halbe Stelle im Labor sicherstellen.
Die Wechselzeiten müssen die Studierenden mit den Mentor:innen abstimmen. Sie sollten so gestaltet sein, dass sie sowohl die klinische Arbeit als auch das Laborprojekt kontinuierlich durchführen können. Dabei sind auch in der Laborzeit Bereitschaftsdienste zum Beispiel am Wochenende möglich. Umgekehrt können sie während der klinischen Arbeitszeit Seminare besuchen und in begrenztem Umfang im Labor arbeiten.
Nach viereinhalb Jahren ist das Programm abgeschlossen. Es ist vorgesehen, dass die ehemaligen Ph. D.-Studierenden dann eine volle Ausbildungsstelle an der Klinik bekommen und ihre Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin abschließen können. Auf diese Weise ist die Facharztweiterbildung mit der integrierten Ph.D.-Qualifikation nach sieben Jahren (exklusive Vorphase) beendet:
Ablauforganisation Vorphase
1. Jahr: Ph. D.-Ausbildung / Facharztweiterbildung, 6 Monate / 6 Monate
2. Jahr: Ph. D.-Ausbildung / Facharztweiterbildung, 6 Monate / 6 Monate
3. Jahr: Ph. D.-Ausbildung / Facharztweiterbildung, 6 Monate / 6 Monate
4. Jahr: Ph. D.-Ausbildung / Facharztweiterbildung, 6 Monate / 6 Monate
5. Jahr: Facharztweiterbildung, 12 Monate
6. Jahr: Facharztweiterbildung, 12 Monate
7. Jahr: Facharztweiterbildung, 12 Monate
Für Naturwissenschaftler schließt sich nach der dreimonatigen Vorphase eine durchschnittlich zwei- bis dreijährige durchgängige Phase an. Während dieser Zeit führen sie ein Laborprojekt an einem der teilnehmenden Institute durch und besuchen die theoretischen Veranstaltungen des Ph. D.- / Dr. rer. nat.-Programms. Während der anschließenden Forschungspraktika können sie sich auf ein Projekt in einem der teilnehmenden Institute festlegen.
Kosten & Finanzierung
Die Universität Witten/Herdecke hat für dieses Programm mit ihren kooperierenden Kliniken eine Vereinbarung getroffen, die auch eine finanzielle Absicherung der Teilnehmer:innen beinhaltet: Die Kliniken schaffen eine halbe Stelle, und die Uni gibt ein Stipendium dazu. Auch Naturwissenschaftler:innen erhalten ein Stipendium.
Beteiligte
Am Ph. D. / Dr. rer. nat.-Programm sind folgende Institute und Lehrstühle beteiligt:
- Lehrstuhl für Biochemie und Molekulare Medizin
- Institut für Forschung in der Operativen Medizin
- Lehrstuhl für Immunologie
- Lehrstuhl für Virologie und Medizinische Mikrobiologie
- Lehrstuhl für biologische und materialkundliche Grundlagen der Zahnmedizin
- Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie
- Lehrstuhl für Neurologie und Genetik des Verhaltens
- Lehrstuhl für Parodontologie
- Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie
- Lehrstuhl für Physiologie, Pathophysiologie und Toxikologie
- Lehrstuhl für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin
- darüber hinaus sind weitere Dozenten und Dozentinnen aus anderen Fachbereichen beteiligt
An der Facharztausbildung sind folgende Kliniken beteiligt:
- Kliniken der Universität Witten/Herdecke (Helios Klinik Wuppertal, Köln-Merheim) und assoziierte Kliniken.
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. rer. nat.
Florian Kreppel
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Biochemie und Molekulare Medizin
Stockumer Str. 10
58453 WittenRaumnummer: 1.42