Fortschreiten von Nierenerkrankungen verlangsamen oder verhindern
Prof. Dr. Dr. Vladimir Todorov wurde auf den Lehrstuhl für Physiologie und Pathophysiologie der Uni Witten/Herdecke berufen.
Wie kann die Funktion der Niere erhalten bleiben – bei gesunden und kranken, bei jungen und alten Menschen? Das ist die zentrale Frage, mit der sich Prof. Dr. Dr. Vladimir Todorov in seiner Forschung beschäftigt. Er wurde nun auf den Lehrstuhl für Physiologie und Pathophysiologie der Universität Witten/Herdecke (UW/H) berufen. Prof. Todorov widmet sich vor allem den Botenstoffen, die die Niere ausschüttet – diese spielen zum Beispiel eine entscheidende Rolle bei der Blutdruckregulation. Botenstoff-produzierende Nierenzellen sind auch besonders wichtig für die Regeneration der Nieren nach Verletzungen und könnten sie vielleicht auch vor altersbedingtem Funktionsverlust schützen.
Prof. Dr. Dr. Todorov erforscht neue therapeutische Ansätze und Arzneimittel, die die Nierenfunktion wiederherstellen und erhalten können: „In den vergangenen zehn Jahren hat sich in der Nierenforschung einiges getan. Wir können schon jetzt einigen chronisch kranken Patient:innen durch neue Therapien ein längeres Leben schenken.“ Durch gezielte Maßnahmen sei es sogar möglich, Nierenerkrankungen komplett zu heilen oder ihren Verlauf deutlich zu verlangsamen. Prof. Todorov konnte bis dato kompetitive Drittmittel in Höhe von über 2,2 Mio € für seine Forschung einwerben. Aktuell laufen Studien, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die die Rolle der reninproduzierenden Zellen bei der Aufrechterhaltung der Nierenfunktion in den Blick nehmen. Das Enzym Renin hilft dabei, den Blutdruck im Körper zu regulieren und wird u. a. ausgeschüttet, wenn die Nieren nicht ausreichend mit Blut versorgt werden.
Welche Prozesse finden in einem gesunden und in einem kranken Körper statt?
In seiner Lehre an der UW/H vermittelt Prof. Dr. Dr. Vladimir Todorov Wissen über die gesamte Physiologie und Pathophysiologie des Menschen für Studierende der Medizin und Zahnmedizin: Sie lernen, alle Mechanismen im Körper – etwa Atmung, Verdauung oder Kreislauf – auf molekularer und zellulärer Ebene kennen und beschäftigen sich mit deren integrativen Auswirkungen auf den Gesamtorganismus. Dabei geht es sowohl um die Funktionen von gesunden als auch von erkrankten Körpern. Durch dieses Wissen können neue Ansätze für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Krankheiten entwickelt und die Patient:innenversorgung verbessert werden.
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