Interdisziplinär und zukunftsorientiert
Forschungsbereiche des WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale
Von neuen Formen der Kunst bis zur planetaren Bildung
Die Forschungsschwerpunkte des WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale der Uni Witten/Herdecke widmen sich dem Zusammenspiel von Wissenschaft und Künsten. Ziel ist es, durch transdisziplinäre Arbeiten neue Erkenntnisse und narrative Ansätze für Theorie und Praxis zu entwickeln und zu vermitteln.
Digitale Künste und Kulturvermittlung
Der Lehrstuhl Digitale Künste und Kulturvermittlung erforscht Themen, Strategien und Entwicklungen der technologie- und zeitbasierten Künste seit Mitte des 20. Jahrhunderts und reflektiert die Formate der Kulturvermittlung, die daraus entstehen. Im Fokus steht die bildende Kunst. Methoden der Kunst- und Medienwissenschaft sowie der visuellen Kultur werden interdisziplinär um künstlerische Disziplinen wie Film, Literatur, Musik, Tanz und Theater erweitert. Darüber hinaus untersuchen die Forschenden die Potenziale digitaler Anwendungen für die Präsentation, Vermittlung, Archivierung und Musealisierung analoger und digitaler Kunst.
Kunstwissenschaft
Der Forschungsbereich Kunstwissenschaft widmet sich den Herausforderungen, die sich aus der großen Zahl an Bildern in den Künsten, den Wissenschaften und im Alltag ergeben: Noch nie war es so einfach wie heute – im digitalen Zeitalter – Bilder herzustellen und zu verbreiten. Die künstlerischen Werke sind dabei in die Minderheit geraten. Diese Entwicklung fordert die Kunstgeschichte als akademisches Fach nachhaltig heraus: Wir fragen nach der Unterscheidung von künstlerischen und nicht künstlerischen Bildern, nach dem Umgang mit Kunst in Museen und danach, wie sich die Individualität von Bildern im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat.
Planetare Bildung
Wie können wir Zeugnis über den Klimawandel ablegen und neue Narrative für planetare Bildung schaffen? Mit diesen Leitfragen befasst sich der Forschungsbereich Planetare Bildung. Die Anpassung an den Klimawandel ist eine evolutionäre Herausforderung; wir müssen verstehen, dass wir die Zukunft mitgestalten. Dabei sollten wir nicht nur die praktischen, technologischen und verhaltensbezogenen Aspekte berücksichtigen, sondern auch die persönlichen und sozialen. Um den blinden Fleck in diesen Bereichen zu erkennen, brauchen wir ein neues Bewusstsein. Wir widmen uns dieser Bewusstseinsforschung aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven.
Phänomenologie der Musik
Wie nehmen wir Musik in verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten wahr und wie spielt sie mit anderen Künsten, Massenmedien und philosophischen Begriffen zusammen? Das und mehr beleuchtet der Forschungsbereich Phänomenologie der Musik. Wir gehen davon aus, dass das menschliche Bewusstsein durch Musik ohne Worte kommunizieren, zeitliche Prozesse mit einer räumlichen Dimension versehen, akustische Reize zu sinnhaften Signalen verarbeiten und durch imaginierte Bilder ergänzen kann. Der Forschungsbereich kooperiert seit vielen Jahren mit dem renommierten Festival „Wittener Tage für neue Kammermusik“.
Philosophie und Geschichte der Wirtschaft
Der Forschungsbereich Philosophie und Geschichte der Wirtschaft untersucht, wie sich das Denken und Praktizieren von Wirtschaft in der Neuzeit verändert hat. In transdisziplinären Ansätzen werden dafür – neben wirtschafts- und dogmengeschichtlichen Quellen – auch philosophisches, kunst- und kulturgeschichtliches Material sowie Diskurse aus dem Bereich der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte einbezogen. Ob Effizienzgedanke, Wachstumskonzept oder Fortschrittserzählung – es braucht die Vergangenheit der Wirtschaft, um ihre Zukunft neu zu schreiben.
Transformation
Der Forschungsbereich Transformation besteht aus zwei Forschungsgruppen.
In der Forschungsgruppe Intervention realisieren Künstler:innen und Künstler:innenkollektive (z. B. aus den Bereichen Partizipation und urbane Intervention, Stadtraumgestaltung, digitale Performance und Gametheater oder politische Bildung) inklusive Projekte und Workshops in Zusammenarbeit mit Bürger:innen in verschiedenen Altersstufen und aus unterschiedlichen Milieus. Die Interventionen werden wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
Das Ziel der Forschungsgruppe Trauma ist es, kollektive Traumaintegration interdisziplinär zu erforschen und mithilfe von Sozialtechniken wie „Global Social Witnessing“ persönliche und gesellschaftliche Integrationskompetenz zu entwickeln. Dr. Thomas Hübl, Pocket Project e. V., fördert die Forschungsgruppe und unterstützt sie konzeptionell.