Fit Für Fieber
Projektübersicht
Im Innovationsfondsprojekt FitFürFieber wird eine digitale und multimediale Versorgung für Kinder mit Fieber erprobt, um einen sachgerechten und sicheren Umgang mit dieser physiologischen Reaktion zu fördern. Ärzt:innen nehmen hierfür an einer Online-Schulung zur aktuellen Fieber-Leitlinie teil. Gleichzeitig erhalten Eltern in etwa 170 Kinder- und Jugendarztpraxen in Nordrhein-Westfalen und Bayern ein umfassendes Informationspaket über die PraxisApp „Meine pädiatrische Praxis“ des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen, die Fieber App (FeverApp) und weitere digitale Angebote.
Ein zusätzliches, persönliches Aufklärungsgespräch im Anschluss an eine reguläre Vorsorgeuntersuchung soll Eltern weiter stärken und begleiten. In einer begleitenden Vergleichsstudie wird untersucht, wie sich diese neue Versorgungsform auf das Verordnungsverhalten, die Notfallvorstellungen sowie die gesundheitsökonomische Gesamtsituation auswirkt. Eine Befragung zur Einstellung gegenüber Fieber und eine ausführliche Analyse der Wirksamkeit komplettieren das Forschungsdesign.

Weitere Informationen
- Verantwortlich: Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
- Förderung: Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses
- Laufzeit: drei Jahre
- Konsortialpartner: BVKJ-Service GmbH (100%ige Tochtergesellschaft des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzt:innen e. V.) sowie Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Kooperationspartner:
Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
dsai e. V.
DAK-Gesundheit
Hintergrund
Schutz- und Warnmechanismus des kindlichen Organismus
Fieber wird in der Kinder- und Jugendmedizin seit jeher als wesentliches, erstes Anzeichen einer Erkrankung betrachtet. Gleichzeitig führt die mit Fieber einhergehende Erhöhung der Körpertemperatur zu einer beschleunigten Reaktion des Immunsystems und trägt somit zur Bekämpfung von Krankheitserregern bei. Dennoch löst Fieber bei vielen Eltern Ängste aus und ist häufig Anlass für überproportional häufige Notfallvorstellungen in kinderärztlichen Praxen und Ambulanzen. Zusätzlich kommt es durch Fehldiagnosen gelegentlich zu unnötigen Krankenhausaufenthalten oder Antibiotikaverordnungen, was insbesondere das Risiko von Antibiotikaresistenzen und damit verbundene Belastungen für Körper, Umwelt sowie das Gesundheitssystem erhöht.
Komplexität des Umgangs mit Fieber und seinen Auswirkungen
Die Bedeutung von Fieber für die Gesundheit des Kindes ist komplex, da neben der physiologischen Schutzfunktion auch subjektive Ängste und Unwissenheiten eine Rolle spielen. Eltern reagieren unterschiedlich auf die ersten Anzeichen einer erhöhten Körpertemperatur. Darüber hinaus beeinflussen individuelle Erfahrungen, kulturelle Prägungen und der jeweilige Informationsstand über Fieber sowohl den Umgang mit betroffenen Kindern als auch die Entscheidung über medikamentöse Interventionen.
Projektleitung
Univ.-Prof. Dr. med.
David Martin
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
- +49 2330 62-4760
Orcid-ID: 0000-0002-4279-3032
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 HerdeckeRaumnummer: Haus D, DG
Univ.-Prof. Dr. med.
Ekkehart Jenetzky
Professor
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
- +49 2302 926-7730
Orcid-ID: 0000-0001-5415-8784
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58455 WittenRaumnummer: C-2.330