Fit Für Fieber

Projektübersicht

Im Innovationsfondsprojekt FitFürFieber wird eine digitale und multimediale Versorgung für Kinder mit Fieber erprobt, um einen sachgerechten und sicheren Umgang mit dieser physiologischen Reaktion zu fördern. Ärzt:innen nehmen hierfür an einer Online-Schulung zur aktuellen Fieber-Leitlinie teil. Gleichzeitig erhalten Eltern in etwa 170 Kinder- und Jugendarztpraxen in Nordrhein-Westfalen und Bayern ein umfassendes Informationspaket über die PraxisApp „Meine pädiatrische Praxis“ des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen, die Fieber App (FeverApp) und weitere digitale Angebote. 

Ein zusätzliches, persönliches Aufklärungsgespräch im Anschluss an eine reguläre Vorsorgeuntersuchung soll Eltern weiter stärken und begleiten. In einer begleitenden Vergleichsstudie wird untersucht, wie sich diese neue Versorgungsform auf das Verordnungsverhalten, die Notfallvorstellungen sowie die gesundheitsökonomische Gesamtsituation auswirkt. Eine Befragung zur Einstellung gegenüber Fieber und eine ausführliche Analyse der Wirksamkeit komplettieren das Forschungsdesign.

Symbolbild Fieber messen

Weitere Informationen

Hintergrund

Schutz- und Warnmechanismus des kindlichen Organismus

Fieber wird in der Kinder- und Jugendmedizin seit jeher als wesentliches, erstes Anzeichen einer Erkrankung betrachtet. Gleichzeitig führt die mit Fieber einhergehende Erhöhung der Körpertemperatur zu einer beschleunigten Reaktion des Immunsystems und trägt somit zur Bekämpfung von Krankheitserregern bei. Dennoch löst Fieber bei vielen Eltern Ängste aus und ist häufig Anlass für überproportional häufige Notfallvorstellungen in kinderärztlichen Praxen und Ambulanzen. Zusätzlich kommt es durch Fehldiagnosen gelegentlich zu unnötigen Krankenhausaufenthalten oder Antibiotikaverordnungen, was insbesondere das Risiko von Antibiotikaresistenzen und damit verbundene Belastungen für Körper, Umwelt sowie das Gesundheitssystem erhöht.

Komplexität des Umgangs mit Fieber und seinen Auswirkungen

Die Bedeutung von Fieber für die Gesundheit des Kindes ist komplex, da neben der physiologischen Schutzfunktion auch subjektive Ängste und Unwissenheiten eine Rolle spielen. Eltern reagieren unterschiedlich auf die ersten Anzeichen einer erhöhten Körpertemperatur. Darüber hinaus beeinflussen individuelle Erfahrungen, kulturelle Prägungen und der jeweilige Informationsstand über Fieber sowohl den Umgang mit betroffenen Kindern als auch die Entscheidung über medikamentöse Interventionen.

Projektleitung