Evolution im Fokus

Institut für Evolutionsbiologie

Von den evolutionären Großübergängen zu einer Organismischen Biologie

Das Institut für Evolutionsbiologie beschäftigt sich mit den Großübergängen in der Evolution der Tierwelt und des Menschen sowie mit Konzepten zur Entwicklung einer Organismischen Biologie. Ausgangspunkt bilden Organismen als lebende Systeme, die sich aktiv von ihrer Umwelt abgrenzen und mit ihr interagieren. Das Institut befasst sich vor diesem Hintergrund mit Fragestellungen, was im Organischen unter einem System verstanden werden kann, ob sich die Autonomie von Organismen im Laufe der Evolution verändert hat und ob sich eine aktive Beteiligung von Organismen auch in den evolutiven Großübergängen im Detail wissenschaftlich beschreiben lässt. Hinzu kommt die Betrachtung, welche Auswirkungen das Verständnis der relativen Freiheitsgrade von Organismen auch für das Verständnis der Evolution des Menschen hat, der ebenfalls aus dem Prozess einer zunehmenden Gewinnung von Autonomie hervorgegangen ist.

Forschung: Evolutionstrends und neues Systemverständnis

Die Forschung des Instituts für Evolutionsbiologie gliedert sich in zwei Arbeitsbereiche:

Arbeitsbereich „Trends in der Evolution“ 

Die systemischen Eigenschaften von Organismen sind im Laufe der Erdgeschichte schrittweise immer flexibler und autonomer geworden. In diesem Arbeitsbereich werden diese Eigenschaften und ihre Veränderungen untersucht. Dazu dient die Untersuchung ausgewählter zoologischer und paläontologischer Beispiele und das Studium von Trends, in denen die hierarchischen Ebenen der Systeme hervorgebracht wurden. Ein Beispiel ist die Entstehung der Säugtiere, die sich anhand von Fossilien gut nachvollziehen lässt.

Arbeitsbereich „Organismische Systembiologie“ 

Der Arbeitsbereich rückt die Entwicklung eines integrativen Systembegriffs in den Fokus, der in seiner Konsequenz über den derzeit modern gewordenen Systembegriff hinausgeht. Dabei folgt er der Hypothese, dass Systeme eigenständige Eigenschaften aufweisen und in der Lage sind, ihre Teilfunktionen zu einem kohärenten Ganzen zu integrieren. Sie sind insofern nicht aus der Summe molekularer Teilprozesse erklärbar. Das resultierende Systemverständnis auch des menschlichen Organismus hat Auswirkungen auf die Medizin. Die Arbeit ist damit ein Beitrag zum Forschungsschwerpunkt „Integrative und personenzentrierte Gesundheitsversorgung“ der Fakultät für Gesundheit.

Forschungsprojekte

Organismische Systembiologie 

Muster großer Übergänge

Studien zur Ideengeschichte der Evolutionstheorie

Wissenschaftsmethodische Fragen

Studien zur Evolution des Menschen 

Grafik von zwei Aufsätzen, abstrakt dargestellt, auf grünem Hintergrund

Publikationen

Alle Publikationen des Instituts für Evolutionsbiologie werden nach und nach in der Hochschulbibliographie erfasst.

Hochschulbibliographie

Lehre: Evolution in den Blick nehmen

Das Institut bietet Lehrveranstaltungen in allgemeiner Biologie, sowie Seminare im Studium fundamentale und eine naturkundliche Exkursion an. Eine biologische Sammlung zeigt einen Querschnitt durch die Evolution anhand von Fossilien und Tierpräparaten.

Leitung

Team