Department für Psychologie und Psychotherapie

Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik des Verhaltens

Profil

Der Lehrstuhl vertritt die für die Psychologie relevanten neuropsychologischen, neurobiologischen und genetischen Grundlagen in Forschung und Lehre am Department für Psychologie und Psychotherapie der Universität Witten/Herdecke.

Lehrstuhlinhaberin

Univ.-Prof. Dr.

Martina Piefke

Lehrstuhlinhaberin

Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin)  |  Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik des Verhaltens

Wissenschaftliche Leitung

Arbeitskreis Sicherheitsforschung und Sicherheitspraxis

Wullener Feld 17
58455 Witten

Forschung

Forschungsthemen des Lehrstuhls sind die neuropsychologischen, neurobiologischen und genetischen Grundlagen höherer kognitiver Funktionen, ebenso deren Abweichungen bei neurologischen und psychiatrischen Patient:innengruppen. Wir setzen neuropsychologische Untersuchungsmethoden ein, neurofunktionelle bildgebende sowie genetische Verfahren, psychophysiologische Methoden und die Messung von Augenbewegungen.

Der Schwerpunkt liegt auf der klinischen Forschung. In diesem Rahmen streben wir eine interdisziplinäre Vernetzung der Professur für Neurobiologie und Genetik des Verhaltens mit dem Lehrstuhl für Neurologie an, zudem mit dem Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie sowie den Lehrstühlen und Professuren des Zentrums für Biomedizinische Ausbildung und Forschung (ZBAF). Die Leitgedanken der interdisziplinären Kooperation in der klinischen Forschung bilden die Ziele des Forschungsschwerpunkts „Integrative und Personalisierte Gesundheitsversorgung“ der Universität Witten/Herdecke.

Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Martina Piefke und ihren wissenschaftlichen Mitarbeitenden liegen auf dem Gebiet der kognitiven und klinischen Neurowissenschaften. Im Fokus stehen die interdisziplinäre Erforschung der höhere kognitiven Funktionen und der Emotionsverarbeitung, ebenso deren Störungen bei neurologischen und psychiatrischen Patient:innen.

Forschungsgebiete

Kognitive und klinische Neurowissenschaften

Schwerpunkte:

  • Grundlagenforschung und neuro-kognitive Studien über biologische, kognitive und behaviorale Auswirkungen von akutem und chronischem Stress
  • Stressprävention und -resilienz bei Führungskräften und Einsatzkräften in zivilen und militärischen Sicherheitsorganisationen
  • Neuroplastizität und kognitives Training
  • Virtuelle Realitäten in der Neuro-Kognitiven Psychologie
  • Molekulargenetische und epigenetische Mechanismen der Emotionsregulation
  • Forensische Psychiatrie


Methoden:

  • Testpsychologie
  • Virtuelle Realität
  • Mensch-Maschine-Interaktion
  • Strukturelle und funktionelle Magnetresonanztomographie
  • Psychophysiologie
  • Eye-tracking
  • Neurobiologische Laboruntersuchungen
  • Molekular- und epigenetische Laboruntersuchungen
  • Neuropharmakologie

Aktuelle Forschungsprojekte

  • Neuropsychologische Diagnostik und Rehabilitation in der Traumatherapie bei Bundeswehrsoldaten mit Posttraumatischen Belastungsstörungen 
  • Neuropsychologisches Training in der Therapie von Patienten mit Multipler Sklerose 
  • Pharmakologische und neuropsychologische Therapie bei Patienten mit Multipler Sklerose
  • Radiologische und neuropsychologische Diagnostik in der Flugmedizin
  • Neurokognitive Dysfunktionen bei Menschen mit Narkolepsie
  • Stressmanagement und Resilienztraining für Einsatzkräfte von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
  • Einfluss der Katheterinterventionellen Implantation der Aortenklappe (Transcatheter Aortic Valve Implantation; TAVI) auf kognitive Funktionen 
  • Psychosozialer Stress und sein Einfluss auf das prospektive Gedächtnis bei gesunden Probanden und Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen und assoziierten Veränderungen der physiologischen Stressreaktion
  • Neuropsychologische, genetische und epigenetische Marker von Alexithymie und ihre Bedeutung für Störungen der emotionalen sozialen Kognition 
  • Versorgungskonzepte, Gefährlichkeit und neuropsychologische Profile von langzeituntergebrachten Patienten im psychiatrischen Maßregelvollzug 
  • Kognitives Altern und Risikofaktoren für die Entwicklung dementieller Erkrankungen 
  • Risiko- und Schutzfaktoren von männlichen Personen mit einer Schizophrenie, angeordneter Maßregel nach §63 StGB und deren Aussetzung gemäß §67b StGB 
  • Neuropsychologische und versorgungsbezogene Langzeitstudien über Morbus Parkinson

­Neuro­psychologisches Labor

Anfang des Jahres 2014 haben wir am Lehrstuhl ein neuropsychologisches Labor für die klinisch-neurowissenschaftliche Forschung und Lehre eingerichtet. In ihm sind rund 150 paper-and-pencil-Testverfahren sowie zahlreiche PC-gestützte Diagnostik- und Therapieinstrumente verfügbar.

Für alle PC-gestützten Verfahren haben wir Touch-Screens, die es ermöglichen, z. B. auch für gerontologische Patient:innen ohne Computerkenntnisse PC-Test- und Therapieverfahren zu nutzen. Darüber hinaus stehen in unserem Labor Biosensoren zur ereigniskorrelierten psychophysiologischen Messung der Hautleitfähigkeit und der Herzschlagrate zur Verfügung.

Das Labor ist nicht nur Mitarbeitenden und Studierenden des Departments für Psychologie und Psychotherapie zugänglich, sondern auch neurowissenschaftlich Interessierten aus allen Fakultäten und Departments der Universität Witten/Herdecke.

Grafik von zwei Aufsätzen, abstrakt dargestellt, auf grünem Hintergrund

Publikationen

Alle Publikationen des Lehrstuhls für für Neurobiologie und Genetik des Verhaltens der UW/H sind in der Hochschulbibliographie zusammengefasst.

Hochschulbibliographie

Lehre

Die Praxismodule und die praktischen Prüfungen der Lehre im Bachelor- und Master-Studiengang des Departments Psychologie integrieren wir in die interdisziplinäre klinische Forschung. Deren Ergebnisse werden in den Lehrveranstaltungen vermittelt und diskutiert.

Bachelor of Science: 

Problemorientiertes Lernen (POL) ist eine Lernform, bei der die Lernenden weitgehend selbständig eine Lösung für ein vorgegebenes Problem finden sollen: „Das menschliche Gehirn kneten, basteln und verstehen – Neuroanatomie für Psychologen“. Im Rahmen des POL-Tutoriums werden, in Kooperation mit dem Department für Humanmedizin, die bedeutenden und komplexen Strukturen des menschlichen Gehirns sowie deren Projektionsbahnen zu Modellen moduliert und histologisch sowie mittels Feuchtpräparaten exploriert.

Master of Science:

  • Erstes Semester: Vorlesung „Klinische Neurowissenschaften“
  • Zweites Semester: die Projektseminare „Psychopharmakologie“ und „Social Neuroscience“. Das Modul enthält eine Einführung und vertiefende Darstellung sowie praktische Übungen zu Methoden und aktuellen Forschungsthemen der klinischen Neurowissenschaften.

Themenfelder für Abschlussarbeiten

  • Narkolepsie
  • Neuropsychologische Diagnostik und Therapie in der Behandlung der Multiplen Sklerose
  • Radiologie und Neuropsychologie
  • Kardiologie und Neuropsychologie
  • Epigenetik
  • Stress- und Resilienztraining
  • Experimentelle Stressinduktion

Das Team des Lehrstuhls für Neurobiologie und Genetik des Verhaltens