Department für Psychologie und Psychotherapie
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II
Lehre in der Klinischen Psychologie und Forschung zu achtsamkeitsbasierter Psychotherapie und Embodiment bei psychischen Störungen
Die Klinische Psychologie beschäftigt sich mit psychischen Störungen sowie psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten.
Der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II bietet in den beiden Studiengängen des Departments für Psychologie Lehre an. Die Forschungsschwerpunkte der Abteilung liegen in den Bereichen achtsamkeitsbasierter Psychotherapie, Embodiment bei psychischen Störungen und Psychotherapie für Menschen mit Behinderungen.
In der Klinischen Psychologie werden folgende Themen behandelt:
- Ursachen von Störungen und Faktoren, die sie aufrechterhalten,
- Klassifikation und Diagnostik,
- Vermittlung von psychotherapeutischen Kompetenzen
- psychologische Behandlung von psychischen Störungen.
Lehrstuhlinhaber
Univ.-Prof. Dr.
Johannes Michalak
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58455 WittenRaumnummer: 1.124a
Forschung
Achtsamkeit und achtsamkeitsbasierte Psychotherapie
Achtsam sein bedeutet, seine Aufmerksamkeit in einer offenen und nicht-wertenden Art auf die Erfahrungen des Hier und Jetzt zu richten. Dieses Prinzip stammt ursprünglich aus der östlichen Meditation, in letzter Zeit wird es zunehmend im Bereich der Psychotherapie eingesetzt. Ein Beispiel stellt die „Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie“ für depressive Patient:innen dar: Sie werden durch Achtsamkeitsübungen unterstützt, aus negativ-grüblerischen Geisteszuständen auszusteigen. Forschungsarbeiten des Lehrstuhls beschäftigen sich mit der Wirksamkeit der „Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie“, Wirkfaktoren von Achtsamkeit und der Frage von Nebenwirkungen achtsamkeitsbasierter Verfahren.
Embodiment in der Klinischen Psychologie
In diesem Bereich untersuchen wir die Wechselwirkung zwischen körperlichen und emotionalen Prozessen bei psychischen Störungen.
In der Grundlagenforschung wurde bereits in einer Vielzahl von Arbeiten nachgewiesen, dass bestimmte Bewegungen oder Körperhalten auf emotionale Prozesse Einfluss nehmen. Wir nehmen nun die Bedeutsamkeit von motorischen Aspekten für psychische Störungen in den Blick.
Wir haben die Gangmuster depressiver Patient:innen erforscht und betrachtet, wie sich Veränderungen des Gangmusters auf depressive Prozesse und das Bewegungsverhalten von Depressiven im Alltag auswirken. Ziel der Forschung ist es, die Möglichkeiten der Beeinflussung von psychischen Störungen durch Veränderung von Bewegung- und Haltungsmuster zu erkunden.
In einer ersten Studie konnten wir auch Auswirkungen von Qi-Gong-Bewegungen auf Gedächtniseigenschaften von depressiven Patient:innen nachweisen. Qi Gong ist ein chinesisches System, das Übungen für Körper, Atmung und Geist miteinander kombiniert. Eine nach oben gerichtete und öffnende Qi Gong Bewegung, die dem zusammengesunkenen Bewegungsmuster depressiver Personen entgegengesetzt ist, führte zu einer Normalisierung von gestörten Gedächtnisprozessen, während eine nach unten gerichtete und schließende Bewegung keinen solchen Effekt hatte.
Hierzu ist 2018 eine Studie veröffentlicht worden: Michalak, J., Chatinyan, A. , Chourib, H. & Teismann, T. (2018). The impact of upward vs. downward movement patterns on memory characteristics of depressed individuals. Psychopathology, 51, 326-334. doi: 10.1159/000492788.
Darauf aufbauend wurde Body, Breath & Mind (BBM) entwickelt. BBM ist ein Online-Selbsthilfeprogramm für Menschen, die unter negativer und depressiver Stimmung leiden.
Psychotherapie bei Menschen mit Behinderungen
Die Schaffung von gleichberechtigten Zugängen zum Gesundheitswesen für Menschen mit und ohne Behinderung ist ein zentraler Aspekt von Inklusion. Die Frage der Schaffung von inklusiven Strukturen und Behandlungsansätzen im Bereich von psychischen Störungen bei Menschen mit Behinderungen stellt eine besondere Herausforderung dar. Gerade psychische Störungen tragen dazu bei, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben weiter zu beeinträchtigen. Der Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls beschäftigt sich mit der Frage, wie bei Menschen mit Behinderung psychische Gesundheit gefördert und die Behandlung von psychischen Störungen verbessert werden kann.
Derzeit werden unterschiedliche Projekte in diesem Bereich bearbeitet:
- Entwicklung von deutschsprachigen Versionen international verbreiteter Diagnoseinstrumenten (z. B. DM-ID-2)
- Meta-Analysen zur Wirksamkeit von Psychotherapie bei Menschen mit Behinderung
> Graser, J., Göken, J., Lyons, N., Ostermann, T., & Michalak, J. (2022). Cognitive-behavioral therapy for adults with intellectual disabilities: A meta-analysis. Clinical Psychology: Science and Practice, 29(3), 227–242. doi:10.1037/cps0000077
> Hardt, B., Graser, J., Heidenreich, T. & Michalak, J. (2024). A systematic review and meta-analysis of psychological interventions for persons with hearing or vision impairment: Research gaps and call to action. Clinical Psychology: Science and Practice.
- Barrieren beim Zugang zu Psychotherapie für Menschen mit Behinderungen und deren Überwindung
- Entwicklung von Fortbildungsmaßnahmen für Psychotherapeut:innen
Aktuelle Forschungsprojekte
Publikationen
Alle Publikationen des Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II der UW/H werden nach und nach in der Hochschulbibliographie erfasst.
Lehre
Das Team des Lehrstuhls bietet Lehre im Bereich des B. Sc. Psychologie und des M. Sc. Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie an.
Das Team des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie II
Dr.
Johannes Graser
Psychologischer Psychotherapeut
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Zentrum für Psychische Gesundheit und Psychotherapie
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 WittenRaumnummer: 1.123
Dr.
Franziska Kessemeier
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II
Alfred-Herrhausen-Straße 44
58455 WittenRaumnummer: 1.123
Dr.
Maria Velana
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II
Alfred-Herrhausen-Straße 44
58455 WittenRaumnummer: 1.123
Heike Freudewald
Sekretariat
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie III
Alfred-Herrhausen-Straße 44
58455 WittenRaumnummer: 1.115
Agatha Dampc, M. A.
Sekretariat
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 WittenRaumnummer: 1.115 (FEZ), 1.123 (FEZ)
Prof. Dr.
Ulrich Elbing
Fakultätsmitglied
Fakultät für Gesundheit | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II
Alfred-Herrhausen-Straße 44
58455 WittenRaumnummer: FEZ 1.124a