Department für Psychologie und Psychotherapie
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie I
Forschung, Diagnostik und Lehre im Bereich psychischer Störungen
Die Klinische Psychologie beschäftigt sich mit psychischen Störungen sowie psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten. In der Psychotherapie geht es um auf den jeweiligen Problembereich abgestimmte psychologische Behandlungsmöglichkeiten.
Im Einzelnen geht es beispielsweise um die:
- Entstehungsbedingungen psychischer Störungen,
- Faktoren, die zur Aufrechterhaltung psychischer Störungen beitragen,
- Diagnostik psychischer Störungen,
- Psychologische Behandlungskonzepte,
- Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeut:innen.
Den Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie I leitet Frau Prof. Dr. Ulrike Willutzki. Inhaltliche Schwerpunkte im Rahmen des Lehrstuhls liegen unter anderem bei störungsspezifischen Behandlungsansätzen (z.B. soziale Angststörungen, Depressionen), bei der Aktivierung von Ressourcen in schwierigen Lebenslagen, Online-Therapieangeboten, psychischen Belastungen in Familien und der Psychotherapeut:innenforschung.
Der Lehrstuhl bietet in beiden Studiengängen des Departments für Psychologie und Psychotherapie Lehrveranstaltungen an.
Lehrstuhlinhaberin
Univ.-Prof. Dr.
Ulrike Willutzki
Lehrstuhlinhaberin
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Leitung
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Zentrum für Psychische Gesundheit und Psychotherapie
Studiengangsverantwortung Psychologie (M. Sc.)
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie)
Alfred-Herrhausen-Straße 44
58455 Witten
Raumnummer: 1.124b
Aktuelle Forschungsthemen
Ressourcen- und Resilienzorientierung in Prävention und Psychotherapie
Unsere Erfahrungen zeigen: Auch stark belastete Menschen mit vielen Schwierigkeiten verfügen über Bereiche im Leben, die gut funktionieren. Diese Fähigkeiten und Möglichkeiten können zur Bewältigung aktueller Probleme genutzt werden. In diesem Forschungsbereich stehen die Diagnostik und Förderung von Ressourcen und Resilienz (Widerstandsfähigkeit) im Mittelpunkt. Wie lassen sich gemeinsam mit der Person hilfreiche Merkmale und Fähigkeiten identifizieren, die auch in schwierigen Lebenslagen oder bei psychischen Erkrankungen von Bedeutung sind? Wie können diese gezielt gestärkt werden?
a) Diagnostik von Ressourcen
Der Fragebogen „RESO-B“ wurde in verschiedenen Forschungsprojekten evaluiert. Dieses mehrdimensionale Instrument zur Diagnostik in der Psychotherapie erfasst Ressourcen einer Person im Alltagsleben, bei der Bewältigung früherer Schwierigkeiten und im Zusammenhang mit aktuellen Problemen – und deckt so ein breites Ressourcenspektrum ab, das über die belastende Gegenwart hinausgeht.
b) Resilienzförderung
Jede:r von uns begegnet Herausforderungen, die nicht wie gewünscht verlaufen. Trotzdem verfolgen wir weiterhin unsere Ziele. Im Umgang mit solchen Widrigkeiten entwickeln Menschen Resilienz. Im persönlichen Resilienzmodell (Padesky & Mooney) werden diese Fähigkeiten untersucht und anschließend auf den Problemkontext übertragen. Wir analysieren die Auswirkungen dieser Resilienzförderung bei Studierenden sowie Patient:innen auf Selbstwert, Lebensqualität und Störungssymptome.
Online-Therapie und -Beratung
Psychotherapeutische Online-Interventionen als niederschwellige Behandlungsangebote gewinnen zunehmend an Bedeutung. Wissenschaftlich begleitete Programme, die auf PCs oder Mobilgeräten verfügbar sind, gibt es jedoch noch wenige. Unser Schwerpunkt liegt auf leicht zugänglichen, interaktiven Präventions- und Therapieangeboten. Derzeit entwickeln und evaluieren wir Programme zu sozialen Ängsten und Resilienzförderung.
Res-Up!
Es fällt uns allen mal schwer, den Alltag zu bewältigen und trotz Herausforderungen stabil zu bleiben. Doch wie gelingt es manchen Menschen, widerstandsfähig zu bleiben? Dieses Beratungsangebot setzt bei der Resilienz an und unterstützt Teilnehmende dabei, ihre persönlichen Stärken zu fördern – sowohl bereits vorhandene als auch im Umgang mit schwierigen Situationen.
Das Angebot ist kostenlos und offen für alle Interessierten. Bei Fragen melden Sie sich gerne per E-Mail.
SEA
SEA – Soziale Momente Entspannt Angehen – richtet sich an Menschen mit sozialen Ängsten, etwa einer sozialen Angststörung. SEA hilft Teilnehmenden, sich mit ihrer sozialen Angst auseinanderzusetzen, die Entstehung und Bewältigung dieser Ängste zu verstehen und zu lernen, sich in sozialen Situationen sicherer zu fühlen. Fallbeispiele ehemaliger Ratsuchender bieten dabei Orientierung.
Bei Fragen melden Sie sich gerne per E-Mail.
Psychotherapeut:innenforschung: Die Rolle von Therapeut:innen
in Ausbildung und Behandlung
in Ausbildung und Behandlung
Neben der Therapiebeziehung und den angewendeten Methoden spielt die psychotherapeutisch begleitende Person eine zentrale Rolle in der Behandlung. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, welche ihrer Merkmale besonders relevant sind und wie sie entwickelt werden können. In Kooperation mit internationalen Partnern, etwa in Großbritannien, Norwegen und den USA, konzentriert sich die Forschung derzeit auf die Rolle der Therapieausbildung für die Kompetenzentwicklung sowie auf die Bedeutung von Schwierigkeiten in der therapeutischen Praxis.
a) Ausbildung in Psychotherapie
Die Ausbildung zu Psychotherapeut:innen variiert international stark. Gleichzeitig ist wenig bekannt darüber, welche Ausbildungselemente die berufliche Entwicklung fördern. Im Rahmen einer internationalen Studie der Society for Psychotherapy Research (SPR) entwickelt der Lehrstuhl Fragebögen zur Form der Ausbildung, den Eingangsvoraussetzungen und der Entwicklung von Psychotherapeut:innen während der Ausbildungszeit. Diese Fragebögen werden in verschiedene Sprachen übersetzt und zur Datenerhebung eingesetzt.
Weitere Informationen finden Sie in diesem Flyer.
b) Schwierigkeiten in der Praxis
Der Umgang mit Schwierigkeiten in der Psychotherapie ist für viele Therapeut:innen ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. Das laufende Projekt untersucht den zeitlichen Verlauf solcher Schwierigkeiten während der therapeutischen Arbeit und prüft, ob bestimmte Therapeut:innen häufiger Schwierigkeiten erleben als andere. Zudem wird untersucht, welche Patient:innen als besonders schwierig wahrgenommen werden und wie sich diese Schwierigkeiten auf den Therapieverlauf und -erfolg auswirken.
Langzeitfolgen psychischer Störungen
Psychische Störungen sind in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet, und ihre Behandlung ist mit hohen Kosten verbunden. Inzwischen wurde vielfach gezeigt, dass kognitive Verhaltenstherapie bei unterschiedlichen psychischen Schwierigkeiten wirksam ist. Es ist aber wenig darüber bekannt, wie es den Patient:innen nach Abschluss einer Psychotherapie langfristig geht. In Kooperation mit dem Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum fragen wir deshalb Patient:innen, deren Therapieabschluss zwei bis 20 Jahre zurückliegt, nach den Langzeitfolgen ihrer psychischen Störungen.
Psychische Faktoren bei körperlichen Erkrankungen
Schwere und chronische Krankheiten stehen mit dem Befinden und Erleben in komplexer Wechselbeziehung. In der Forschung geht es einerseits um die Frage, wie Personen solche Belastungen auf der Grundlage ihrer psychischen Ausstattung wahrnehmen. Andererseits werden die Folgen für die Stimmung, das Verhalten und die sozialen Beziehungen der Betroffenen betrachtet. Themenbereiche sind zum Beispiel die Psychokardiologie, die Psychoonkologie und die Folgen epileptischer Erkrankungen.
Aktuelle Forschungsprojekte
Publikationen
Alle Publikationen des Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie I der UW/H sind in der Hochschulbibliographie zusammengefasst.
Team des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie I
Paul Geilenberg, M. Sc.
Therapeut
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Zentrum für Psychische Gesundheit und Psychotherapie
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 WittenJan Pirke, M. Sc.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 WittenRaumnummer: 1.122
Bettina Scheytt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 WittenLeonie Trimpop, M. Sc.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 WittenRaumnummer: 1.122