Department für Humanmedizin
Lehrstuhl für Neurologie
Stationäre und ambulante Behandlung von neurologischen Erkrankungen
Der Lehrstuhl für Neurologie der Universität Witten/Herdecke ist an der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie des Helios Universitätsklinikums Wuppertal angesiedelt.
Die Klinik verfügt über 80 Betten inklusive 16 überregionaler Stroke-Unit-Plätze. Auf der interdisziplinären Intensivstation werden auch neurologische Patient:innen behandelt. Der Klinik stehen ein umfangreich ausgestattetes, modernes neurophysiologisches Labor einschließlich differenzierter autonomer Diagnostik sowie ein Ultraschall-Labor zur Verfügung. Hier werden jährlich über 4.000 Patient:innen stationär behandelt und über 8.000 Patient:innen ambulant versorgt. Die Behandlung umfasst ein breites Spektrum an Erkrankungen bei Personen vom jungen Erwachsenenalter bis ins hohe Alter.
Im Fokus stehen dabei die
- optimale Schlaganfallbehandlung,
- Prävention und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen,
- differenzierte Therapie neuroimmunologischer Erkrankungen,
- Neuroinfektiologie,
- neuesten Therapien in der Neuroonkologie,
- individuell adaptierte Behandlung der Epilepsie und die
- Diagnostik und Therapie peripher-neurologischer Erkrankungen.
Lehrstuhlinhaber:in
Prof. Dr. med.
Juraj Kukolja
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Neurologie
Heusnerstraße 40
42283 Wuppertal
Forschung
Der Fortschritt in der Versorgung neurologischer Patient:innen basiert auf ständig neuen Erkenntnissen der Neurowissenschaften. Das Fach Neurologie gehört in Deutschland zu den an Umfang und Bedeutung wachsenden klinischen Fächern und ist eines der wissenschaftlich produktivsten.
Der Lehrstuhl für Neurologie sowie die Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie haben wissenschaftliche Schwerpunkte in der Diagnostik und Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen, der akuten Schlaganfallbehandlung und der Behandlung von neuroimmunologischen Erkrankungen. Neben klinischen Studien führen wir modernste Bildgebungs-Untersuchungen mit funktioneller und struktureller MRT durch.
Aktuell befassen wir uns mit folgenden Themen:
- Alzheimer-Demenz und vaskuläre Demenz: Einfluss der kortikalen Atrophie und vaskulärer Pathologie auf funktionelle Konnektivität
- Schlaganfall: EEG-Korrelate neuropsychologischer Defizite
- Parkinson: nicht-motorische Symptome
- Autoimmunvermittelte Enzephalitiden
- Multiple Sklerose und assoziierte Erkrankungen
Publikationen
Alle Publikationen des Lehrstuhls für Neurologie der UW/H sind in der Hochschulbibliographie zusammengefasst.
Lehre
Der Lehrstuhl für Neurologie ist mit Lehrveranstaltungen an der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten im Modellstudiengang Medizin beteiligt. Ausbildungsziel des Modellstudiengangs Humanmedizin und damit auch des Lehrstuhls für Neurologie ist die lernfähige Arztpersönlichkeit. Lebenslanges Lernen, Handlungskompetenz und Persönlichkeitsbildung sollen im Studium – und darüber hinaus – gefördert werden. Die Studierenden sollen erkennen, welchen Standard sie für ihre Tätigkeit brauchen, wie sie ihr Wissen vermehren, erneuern und in ärztliches Handeln umsetzen können. Der Umgang mit wissenschaftlichen Fragestellungen fördert das Erkennen von Zusammenhängen und deren kritische Reflexion.
Der Begriff „Arztpersönlichkeit“ betont neben fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten auch menschliche Eigenschaften: Die Studierenden lernen, mit Patient:innen und mit Mitarbeitenden aller Berufsrichtungen in eine lebendige Beziehung und konstruktive Zusammenarbeit zu treten. Zudem wollen wir sie anregen und dazu befähigen, auf allen gesellschaftlichen Ebenen tätig zu sein, Verantwortung zu übernehmen und sich ein Leben lang beruflich weiterzubilden.
Untersuchungskurs Neurologie
Der Untersuchungskurs Neurologie findet im dritten Semester statt. Die Studierenden erlernen systematisch, auf Grundlage der neuroanatomischen und neurophysiologischen Basis, die wesentlichen Untersuchungstechniken und mögliche pathologische Befunde im Bereich der Neurologie sowie deren Bewertung. Patientenvorstellungen ergänzen den Unterricht und veranschaulichen den Lernstoff. Intensives Training des Gelernten erfolgt in kleinen Gruppen unter Anleitung von Tutorinnen und Tutoren.
Klinische Blockpraktika
Im siebten Semester finden vierwöchige Blockpraktika statt, in denen bis zu acht Studierende ganztägig in die Klinikarbeit eingebunden sind. Hier erlernen sie die Arbeit auf der Station und sind unter Anleitung in die Betreuung Patient:innen eingebunden.
Im Vordergrund stehen in den klinischen Blockpraktika die patient:innenbezogene Ausbildung und die Arbeit in Kleingruppen. Lehrformate sind Fall-Vignetten, die Vorstellung typischer und eindrücklicher Befunde in kleinen Gruppen sowie Problemorientiertes Lernen (POL). Seminare werden sowohl von Dozierenden als auch von Studierenden – durch Referate und Patient:innenvorstellungen – gestaltet. Lernziele sind Anamnese, Befunderhebung, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapie.
Den Studierenden steht ein multimediales Lehrangebot zur Verfügung. Dazu gehören der Direktzugang zur Helios-Zentralbibliothek in Berlin, Fachzeitschriften und Fachbücher, anatomische Modelle sowie eine Videothek.
Die Zeit, die den Studierenden neben den Blockpraktika frei zur Verfügung steht, können sie nutzen, um an wöchentlich stattfindenden Oberarzt- und Chefarztvisiten teilzunehmen, Patient:innen unter Supervision zu untersuchen und sie zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren zu begleiten. Es besteht die Möglichkeit, Erfahrungen im Ambulanzbereich des interdisziplinären Notfallzentrums und auf der intensivmedizinischen Station zu sammeln.
Praktisches Jahr
Im Praktischen Jahr, dem letzten Abschnitt ihres Studiums, lernen die Studierenden, ihr Wissen in der Praxis anzuwenden. Sie bauen ihre praktischen Fähigkeiten aus, vertiefen ihre Kenntnisse in Untersuchungstechniken und führen unter Anleitung z. B. Liquorpunktionen durch. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, erste Erfahrungen in der Durchführung und Befundung apparativer neurologischer Diagnostik zu sammeln, wie der Duplexsonographie hirnversorgender Arterien, der Elektroenzephalographie oder der Elektroneuro- und Elektromyographie. Ziel ist es, dass unsere Studierenden die häufigsten neurologischen Krankheitsbilder sicher erkennen und behandeln können.
Konferenzen und Fortbildungen
Die Studierenden nehmen an täglichen Veranstaltungen wie Fallbesprechungen bei der Neurologisch-Neuroradiologischen Konferenz und bei den Visiten teil. Zudem gibt es wöchentliche Fortbildungen zu häufigen und seltenen Krankheitsbildern, elektrophysiologischen Themen und der neurologischen Zusatzdiagnostik.
Der Lehrstuhl bietet über die unmittelbare Lehrtätigkeit hinaus klinisch-wissenschaftliche Mittwochskolloquien zu aktuellen Themen mit renommierten Referentinnen und Referenten an. Im Sommer findet das jährliche Symposium der Klinik statt.
Angaben zu den Veranstaltungen des Lehrstuhlinhabers finden Sie im Vorlesungsverzeichnis des Modellstudiengangs Medizin.