Department für Humanmedizin
Lehrstuhl für Kardiologie
Herz-Kreislauf-Medizin in Forschung und Lehre
Der Lehrstuhl für Kardiologie der Universität Witten/Herdecke ist am Herzzentrum des Helios Universitätsklinikums Wuppertal (HUKW) angesiedelt.
Das Herzzentrum Wuppertal ist ein spezialisiertes Zentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier werden alle Untersuchungen und Behandlungen im Bereich Kardiologie und Herzchirurgie durchgeführt, außer Herztransplantationen. Patient:innen jeden Alters, auch Neugeborene, werden hier betreut: jährlich 8.500 stationär und über 7.000 ambulant. Weitere Informationen zu den Leistungen und dem Team finden Sie auf der Website des Herzzentrums des Helios Universitätsklinikums Wuppertal (HUKW).
Lehrstuhlinhaber
Prof. Dr.
Melchior Seyfarth
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Kardiologie
Arrenberger Str. 20
42117 Wuppertal
Forschung
Das Herzzentrum ist mit einem Institut für Herz- und Kreislaufforschung verbunden, das klinische Studien (Phase II – IV) durchführt. Ein Studienarzt und Studienassistent:innen betreuen jährlich zahlreiche multizentrische klinische und sogenannte Investigator-initiierte, d. h. von Forschenden angestoßene Studien.
Die Medizinische Klinik 3 – Kardiologie ist außerdem an Forschungsprojekten im Grundlagenlabor des Zentrums für Klinische Forschung in der Medizin (ZFKM) beteiligt und betreibt translationale Forschung im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin.
Dem Lehrstuhl für Kardiologie gehören zahlreiche Privatdozent:innen und Professor:innen an, die aktiv in der Forschung mitarbeiten. Klinische Studien und die Betreuung von Doktoranden finden an verschiedenen spezialisierten Krankenhäusern statt.
Forschungsschwerpunkte
Elektrophysiologie und Rhythmologie
Behandlung von Vorhofflimmern
- Evaluation modernster Behandlungsmethoden, wie Kardio-MRT, dreidimensionale Bildgebungsverfahren und verschiedener Ablationsmethoden als multizentrische nationale Studien und lokale multizentrische Studien
- Evaluation nicht-invasiver prädiktiver Signale aus dem Bereich der Analyse von EKG-Signalen zur besseren Einschätzung von Patient:innen mit dem Risiko eines plötzlichen Herztodes
- Teilnahme an multizentrischen Studien zur besseren Therapieeinstellung von Patientinnen und Patienten nach Vorhofflimmern (NOAK)
Nicht-invasiver Bildgebung (Echokardiographie und Kardio-MRT)
Klinische Evaluation neuer echokardiographischer Methoden in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit und der Herzinsuffizienz
Der Fokus liegt auf der Messung der systolischen und diastolischen Funktion der linken Herzkammer, unter anderem mit einer neuen Technik namens „Akustische Quantifizierung“. Diese Technik erkennt auf Grundlage einer backscatter-Analyse automatisch die Blut-Endokardgrenze auf der Grundlage einer backscatter-Analyse zugrunde liegt und hilft, Funktionsstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Das Kardio-MRT wird intensiv erforscht, um strukturelle Herzerkrankungen im Herzmuskel (Myokard) phänotypisch und prognostisch genauer zu untersuchen. Dabei werden Themen wie die Behinderung kleiner Blutgefäße (mikrovaskuläre Obstruktion) nach einer Wiedereröffnung und die Bildgebungsmuster bei der Tako-Tsubo-Erkrankung evaluiert.
Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz ist ein chronischer Endzustand vieler Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die sowohl medizinisch als auch gesellschaftlich gesehen an Bedeutung zunimmt. Neben der Diagnose und Behandlung liegt der wissenschaftliche Fokus auf der Untersuchung pathophysiologischer Zusammenhänge des Umbaus am Herzen (Remodeling) und der neurohumoralen Aktivierung.
Zusammen mit anderen Instituten wird die Rolle verschiedener Marker der extrazellulären Matrix, zum Beispiel Matrixmetallproteinasen und ihren Inhibitoren, und verschiedener Hormone, wie natriuretische Peptide, Relacin, Adrenomedullin oder Urotensin untersucht. Diese Studien helfen zu verstehen, wie Herzinsuffizienz entsteht und sich entwickelt, und sollen den Schweregrad und die Prognose besser einschätzen lassen.
Untersuchungsmethoden bei Herzinsuffizienz umfassen:
- Echokardiographie mit konventionellen und experimentellen Methoden (akustische Quantifizierung, Color Kinesis etc.)
- Spiroergometrie, Ergometrie, Bodypletysmographie
- Linksherzkatheter und Einschwemmkatheter
- Kernspintomographie (im Aufbau)
- Bestimmung kreislaufaktiver Hormone (z.B. ANP, BNP etc.)
Koronare Herzerkrankungen: Interventionelle Therapie
Behandlung von Herzinfarkten
Hier werden Medikamente eingesetzt, die Blutgerinnsel verhindern (antithrombozytäre Medikamente), deren Nutzen und Risiken sich im Laufe der Zeit ändern. Die Studien der Medizinischen Klinik 3 – Kardiologie untersuchen, wie lange und intensiv diese Medikamente nach einer Behandlung gegeben werden sollten.
Behandlung struktureller Herzerkrankungen mit minimalinvasiven Methoden
Systematisch untersucht und bewertet werden minimalinvasive Behandlungsmethoden TAVI und Mitraclip.
Prävention, Sportmedizin, Sportkardiologie
Am Lehrstuhl für Kardiologie wird seit langem intensiv zum Thema Prävention und Sportmedizin geforscht. In den letzten Jahren wurden dazu wichtige Studien in Köln (PräFord-Studie), in Hagen von Prof. Leischik und am Herzzentrum Wuppertal (Ex-DHF-Studie) durchgeführt. Prävention und Sportmedizin werden für kardiologische Patienten immer wichtiger, da sportliche Aktivitäten und Lebensstiländerungen eine bedeutende Rolle bei der Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen spielen. Die Forschung konzentriert sich darauf, diese Veränderungen wissenschaftlich zu begleiten.
Publikation
Alle Publikationen des Lehrstuhls für Kardiologie der UW/H sind in der Hochschulbibliographie zusammengefasst.
Lehre
Modellstudiengang Medizin
Der Lehrstuhl für Kardiologie, d. h. die Mitarbeitenden der Medizinischen Klinik 3 – Kardiologie führen regelmäßig verschiedene Lehrveranstaltungen für Studierende des Modellstudiengangs Medizin der Universität Witten/Herdecke durch:
- Tutorien Problemorientiertes Lernen (POL) für das erste bis sechste Semester
- Pathophysiologie Innere Medizin für das fünfte und sechste sowie das achte Semester
- Organisation der Klinik.POL-Woche Innere Medizin "Herz-Kreislauf-System" für das 5. Semester
- Klinischer Blockunterricht Innere Medizin 1 (5. Semester) und Innere Medizin 2 (9. Semester)
- TRACK-Wahlfach Kardiologie am Herzzentrum Wuppertal
- Ausbildung im Praktischen Jahr (PJ)
- Famulaturen
- EKG-Kurs
Fort- und Weiterbildung
In der Medizinischen Klinik 3 – Kardiologie besteht durch eine Rotationsgelegenheit in andere Kliniken innerhalb des Zentrums für Innere Medizin volle Weiterbildungsbefugnis für folgende Fachbereiche:
- Innere Medizin (sechs Jahre)
- Schwerpunktbezeichnung Kardiologie (zwei Jahre)
- spezielle internistische Intensivmedizin.
Außerdem ist die Medizinischen Klinik 3 – Kardiologie zertifizierte Weiterbildungsstätte und bietet die Voraussetzungen zum Erwerb zahlreicher Fachkunden der Deutschen und Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in den Bereichen
- Interventionelle Kardiologie,
- Rhythmologie und
- Kardio-MRT.
Das Team des Lehrstuhls für Kardiologie
Dr. med. Priv.-Doz.
Nadine Abanador-Kamper
Koordination Lehre
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Kardiologie
Arrenberger Str. 20
42117 Wuppertal