Diversitätssensible Förderung einer informierten Entscheidungsfindung bei der Nutzung von Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen (DiDaMi)
Eine multiperspektivische Mixed-Methods-Studie unter besonderer Berücksichtigung von Menschen mit Migrationshintergrund
Projektübersicht
Menschen mit Migrationshintergrund nehmen Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen seltener in Anspruch als die Mehrheitsbevölkerung. Dies stellt aus einer Public-Health-Perspektive betrachtet solange keinen Mangel dar, wie die Inanspruchnahme bzw. Nicht-Inanspruchnahme auf einer informierten Entscheidung basieren. Studien zum Gebärmutterhalskrebs- und Brustkrebsscreening weisen jedoch darauf hin, dass Menschen mit Migrationshintergrund im Gesundheitssystem auf Barrieren stoßen, die eine informierte Entscheidungsfindung behindern.
Im Projekt DiDaMi werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, wie die informierte Entscheidungsfindung bei der Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge bei Menschen mit Migrationshintergrund gefördert werden kann.
Hierzu werden zunächst bestehende Barrieren, Förderfaktoren und Unterstützungsstrategien in den Versorgungsstrukturen des deutschen Gesundheitssystems im Zusammenhang mit der Darmkrebsvorsorge bei Menschen mit Migrationshintergrund auf Basis eines Scoping Reviews identifiziert. Außerdem wird eine Dokumentenanalyse von Social-Media-Daten durchgeführt, um erste Einblicke in die Wahrnehmung von Menschen mit Migrationshintergrund zu erhalten sowie ihre Erfahrungen mit der Darmkrebsvorsorge, ihre Erwartungen an die Versorgung sowie bestehende Vorbehalte zu erfassen.
Darauf aufbauend werden zur Erfassung von Strategien und Maßnahmen zur Förderung der informierten Entscheidungsfindung bei der Teilnahme an Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen exemplarisch Menschen mit türkischem und afghanischem Migrationshintergrund im Rahmen qualitativer Interviews sowie Hausärzt:innen und Gastroenterolog:innen im Rahmen einer Online-Umfrage zum Forschungsthema befragt.
Weitere Informationen
- Laufzeit: 01/2023 – 12/2024
- Förderung: Interne Forschungsförderung der Universität Witten/Herdecke