Digi-Managerin
Projektübersicht
Schon heute gehören die Online-Terminvergabe oder das Arbeiten mit telemedizinischen Angeboten wie der Videosprechstunde für Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen zur täglichen Arbeitsroutine. Ob datengestützte Therapie, eRezept oder elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und Patientenakte (ePA): Das kleine „e“ ist unter der Überschrift „eHealth“ – „elektronische Gesundheit“ – in immer mehr Bereichen der ambulanten Medizin nicht mehr wegzudenken.
Nur mit gut geschultem Personal, das die verschiedenen Anwendungen richtig einsetzen und die digitalen Abläufe in den Praxen einschätzen kann, ist sinnvolles digitales Arbeiten möglich. Das zu erreichen, ist das Ziel des Pilotprojekts Digi-Manager:in: Es soll zeigen, was Digitalisierung für Praxisteams und Ärzte leisten kann.
Dazu befähigt es die künftigen Digi-Manager:innen, den aktuellen Digitalisierungsgrad der jeweiligen Praxis zu analysieren, eine eigene Digitalisierungsstrategie zu entwickeln und neue Digitalisierungsprojekte anzustoßen. Es richtet sich ausdrücklich an das nicht-ärztliche Personal in den Praxen und baut damit einerseits die Fachkompetenz des Praxispersonals aus und entlastet andererseits die Ärzt:innen.
Weitere Informationen
- Laufzeit: seit 2022
- Förderung: Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) fördert dieses bundesweit erstmals angebotene hochinnovative, experimentelle Pilotvorhaben aus seinem Innovationsfonds, um die Gesundheitsversorgung effektiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Förderkennzeichen: FKZ ZMI5-2523FEP30B
- Verantwortlich: Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik
- Projektpartner: Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Akademie für medizinische Fortbildung von Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL)
- Weitere Informationen sind auf der Website der KVWL zu finden.
Ablauf der Fortbildung
Die Teilnehmenden der Fortbildung investieren insgesamt rund 200 Stunden in die individuelle, maßgeschneiderte Weiterentwicklung der eigenen digitalen Arbeitswelt. Die Praxisinhaber:innen stellen die künftigen Digi-Manager:innen hierfür frei. Ihre Ausbildung folgt einer Modul-Struktur. Der Fokus liegt dabei in der Ausbildung von Multiplikator:innen, die die eigenen Praxis-Abläufe digitalisieren und Ansprechpersonen für die Digitalisierung der Patient:innenversorgung werden.
Die Digi-Manager:innen bauen zunächst mithilfe von Präsenz- und Online-Veranstaltungen im „Wissensmodul“ aktuelles Digitalisierungs-Know-how auf. Im Praxismodul erhalten sie den praktischen Bezug zu den erlernten Inhalten. Die „dipraxis“ der KVWL im Dortmunder Ärztehaus dient bei der Fortbildung als eine Art Labor für die Digitalisierung von Prozessen und die Auswahl digitaler Werkzeuge – mit dem Ziel, „volldigital“ zu arbeiten.
Den Kern des Praxismoduls bildet die Aufgabe, den Digitalisierungsgrad der jeweiligen Praxis mit Hilfe des digitalen Reifegradmodells der KVWL abzubilden. Die Digi-Manager:innen sollen in der Lage sein, dieses Modell auf die eigenen Praxisabläufe anzuwenden und zu analysieren, wie digital der Praxisbetrieb abläuft. Ziel hierbei ist es, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. In Zusammenarbeit mit dem Projektteam erarbeiten die Digi-Manager:innen individuelle Digitalisierungsstrategien, die den Praxisbetrieb verbessern. Abschließend erfolgt eine theoretische Prüfung und eine praktische Bewertung der erarbeiteten Strategie.
Kontakt UW/H
Univ.-Prof. Dr.
Sven Meister
Lehrstuhlinhaber
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik
Pferdebachstraße 11
58455 WittenRaumnummer: 1.010