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Nachricht vom 22.02.2023
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Unternehmerfamilien sehen Inflation als größte Bedrohung für den Erhalt des Familienvermögens

Cover des 3. „wir“-Barometers (Foto: WIFU)
Cover des 3. „wir“-Barometers (Foto: WIFU)

Unternehmerfamilien sehen Inflation als größte Bedrohung für den Erhalt des Familienvermögens

Vermögensanlage in alternative Investments, nachhaltige Geldanlage und die Förderung der Gesellschafterkompetenz gewinnen an Bedeutung.

61% der GesellschafterInnen von großen und mittelgroßen Familienunternehmen in Deutschland sehen Inflation als größte Bedrohung für das Familienvermögen. Zugleich gewinnen alternative Anlageklassen wie Private Equity (32% planen einen Ausbau) und nachhaltige Vermögensanlagen (für knapp 80% relevant) an Bedeutung. Auch die Förderung von Gesellschafterkompetenz rückt klar in den Fokus (69%). Und obwohl das Stiftungsmodell im Zuge einer Unternehmensnachfolge von knapp jedem Zweiten kritisch gesehen wird, erwägt ein Drittel eine Doppelstiftung oder Familienstiftung.

Das sind einige der Ergebnisse einer aktuellen Befragung, die das „wir-Magazin für Unternehmerfamilien“ zusammen mit der WIFU-Stiftung und Pictet Wealth Management unter GesellschafterInnen durchgeführt hat. An diesem mittlerweile 3. „wir“-Barometer haben sich insgesamt 265 Personen beteiligt.

53% der Befragten nannten den „realen Werterhalt“ ihres Vermögens als primäres Langfristziel und über 40% streben in 2023 ein nominales Renditeziel von 5-10% an. Über die Hälfte investiert schon jetzt in Private Equity und 32% planen einen Ausbau entsprechender Investitionen, 59% wollen ihre Investition in Immobilien ausbauen. Dazu Armin Eiche, CEO von Pictet Wealth Management in Deutschland: „Trotz des erstarkten Zinsniveaus sollte realer Kapitalerhalt zwar sehr wohl möglich sein. Dennoch müssen Investoren mehr Risiken hinnehmen und ihre Anlagestrategien auf alternative Assets wie Private Equity, Hedgefonds oder internationaler Immobilien erweitern.“ Zur wachsenden Bedeutung nachhaltiger Vermögensanlagen sagt er: „Das Thema wird zu einem fundamentalen Gamechanger, schon allein, weil die Regulatorik sowohl in der Finanzwirtschaft als auch bei den Unternehmen signifikant eingreift.“

Obwohl 51% eine Stiftungslösung für die Unternehmensnachfolge ablehnen, denkt ein Drittel darüber nach, das Unternehmen in eine Doppelstiftung oder Familienstiftung zu überführen. „Dass sich immerhin ein Drittel der Befragten vorstellen kann, das Unternehmen in eine Doppelstiftung oder Familienstiftung zu überführen, überrascht mich“, so Prof. Dr. Tom Rüsen, geschäftsführender Vorstand der WIFU-Stiftung. „Das ist denkbar viel, spiegelt aber auch den Trend wider, dass mehr und mehr Familienmitglieder darüber nachdenken, die Firmenanteile nicht in der Familie zu behalten. Das liegt zum einen daran, dass die NextGen sich jenseits der operativen Verantwortung im Familienunternehmen einbringen möchte: sei es, um in Venture Capital oder direkt in Start-ups zu investieren, oder sei es, um selbst zu gründen oder im eigenen Family Office Verantwortung zu nehmen.“

Petra Gessner, Chefredakteurin des „wir“-Magazins, unterstreicht: „Der Umfang der Befragung und die positive Resonanz in der Zielgruppe machen das ‚wir‘-Barometer zu einer echten Referenz bei der Standortbestimmung von Familienvermögen in Deutschland. Ob Vermögenserhalt, Vermögensanlage, Nachfolgeregelung oder Nachhaltigkeit – alle derzeit relevanten Themen sind in die anonymisierte Befragung eingeflossen.“

Das 3. „wir“-Barometer als PDF steht auf https://www.wirmagazin.de/research/download/ zum Download bereit.

 

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