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Nachricht vom 17.07.2019
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National Model United Nations (NMUN) Conference in New York

National Model United Nations (NMUN) Conference in New York

Seit über 10 Jahren sendet die UW/H eine Delegation zur National Model United Nations (NMUN) Conference. In diesem Jahr reiste eine bunt gemischte Gruppe, die sich aus 18 Teilnehmenden aus allen Fakultäten zusammensetzte, nach New York. Mit Kenia repräsentierte die Wittener Delegation ein recht bedeutendes Land für die UN. Wie sie die Veranstaltung erlebten und was genau sie dort taten, lesen Sie hier im Reisebericht.

"You are here to step into the shoes of UN ambassadors — to draft resolutions, to plot strategy, to negotiate with your allies as well as your adversaries. Your goal may be to resolve a conflict, to cope with a natural disaster or to bring nations together on an issue like climate change. You may be playing a role, but you are also preparing for life. You are acting as global citizens."

UN Secretary-General Ban Ki-moon

Lange haben wir uns auf diesen Tag vorbereitet, seit Oktober haben wir die Regeln der Diplomatie gelernt, haben uns mit dem zugeteilten Land auseinandergesetzt, haben Reden geschrieben, Draft Resolutions verfasst und wieder verworfen, haben an unseren Englischkenntnissen gefeilt und unsere Reise nach New York geplant und dann, am 24. März 2019, ging es endlich los.

Seit über 10 Jahren sendet die UW/H eine Delegation zur National Model United Nations (NMUN) Conference in New York. Um kurz zu erklären, worum es geht – über 5000 Studierende aus aller Welt treffen sich in New York City, um fünf Tage lang eines der größten studentischen Planspiele der Welt durchzuführen. Während der Konferenz wird die Arbeit der Vereinten Nationen (UN) in über 20 verschiedenen Komitees und mit 126 UN Mitgliedsstaaten simuliert. Die Delegationen bekommen ein Land zugewiesen, dessen Rolle inklusive aller Interessen, staatlichen Verquickungen und kulturellem Hintergrund sie annehmen sollen, um dieses Land bestmöglich während der Konferenz zu repräsentieren.

Ich freue mich, euch hier einen kleinen Einblick in die Arbeit der National Model United Nations Initiative der UW/H zu geben und euch hoffentlich genauso mit dem NMUN-Spirit anzustecken wie ich es 2017 wurde. Ich, Julia Brunow, habe 2017 das erste Mal davon gehört und bin das erste Mal Teil der Delegation für die Konferenz 2018 geworden. Nachdem ich im Jahr 17/18 noch selber als „Neuling“ dabei war und dankbar jede Vorbereitung der letztjährigen Teilnehmer annahm, entschied ich mich gemeinsam mit Sebastian Erkens, einem Kommilitonen, 2018/2019 die Initiative selbst zu gestalten und die Vorbereitung der Delegierten selbst in die Hand zu nehmen. Es war ein teilweise sehr anstrengender Weg, aber spätestens bei der Eröffnungszeremonie wussten wir beide, dass es die Anstrengung absolut wert war.

Mit 18 Teilnehmern waren wir dieses Jahr eine eher kleine Delegation und freuten uns umso mehr, dass wir mit Kenia ein doch sehr bedeutendes Land für die UN als zu repräsentierendes Land zugewiesen bekamen. Im Fokus der Konferenz liegt der kulturelle Austausch, natürlich braucht man ein gewisses Grundinteresse an internationaler Politik und Diplomatie, aber entgegen der anfänglichen Vermutung, dass nur PPÖ Studierende Spaß an der Konferenz haben würden, begeisterten sich auch Medis und Management-Studierende für den Ausflug in die Arbeit der UN.

Wir waren eine bunt gemischte Gruppe aus allen Fakultäten, mit vollkommen unterschiedlichen Hintergründen, jeder reiste alleine an, aber dennoch fand man sich irgendwie wieder. So traf man die ersten Gruppenmitglieder bereits am Flughafen, die nächsten beim ersten Besuch im MOMA (ich würde im Nachhinein immer die MET empfehlen) und spätestens beim Einchecken ins Sheraton am Times Square, dem Hotel, wo wir alle schliefen und die Konferenz abgehalten wird, waren wir wieder alle komplett.

Nachdem wir in Witten immer wieder die Konferenz, die diplomatischen Regeln und Gepflogenheiten durchgespielt hatten, ging es nun endlich los. In unserer Rolle als Head Delegates standen Sebastian und ich immer wieder im engen Austausch mit den anderen Delegierten, wir hörten von hitzigen Diskussionen, von Delegationen, die immer wieder eine Gebetspause wollten (ob ihres religiösen Hintergrundes), auf der einen Seite von Delegationen, die auf einmal mit Staaten koalierten, mit denen sie in der echten Diplomatie nie ein Wort wechseln würden, und auf der anderen Seite von Delegationen, die absolut strikt ihre Rolle einhielten und so jedoch wenig Kontakt überhaupt zu anderen Delegationen hatten (Beispielweise Nordkorea). Sprich, wir alle hatten Spaß, erlebten eine komplett neue Situation, trafen auf Studiernde, die bereits seit Jahren an der Konferenz teilnahmen, und abends, nach dem Ende der Komitee Sessions traf man sich in einem Pub, einem Club oder einfach auf einem der Hotelzimmer und lernte Menschen aus aller Welt kennen.

Ich kann diese Reise nur empfehlen, erstens lernt man so Menschen kennen, denen man sonst nie begegnet wäre, Menschen mit fast jedem erdenklichen kulturellen und religiösen Hintergrund. Zweitens lernt man durch diesen kulturellen Austausch auch viel über die eigene Persönlichkeit. Drittens birgt die Möglichkeit, Reden vor einer großen Audienz zu halten auch das ein oder andere Problem mit der Rhetorik oder Nervosität, auch daran kann man während der Zeit der Konferenz gut arbeiten. Nach meiner ersten Teilnahme habe ich zum Beispiel angefangen, an meiner Rhetorik zu arbeiten, es hat mich beeindruckt wie viele Studiernde einfach vor der großen Menschenmasse gesprochen haben ohne ein Wort des Zögerns.

Kommendes Jahr wird die UW/H wieder eine Delegation nach New York schicken, ob ich dabei sein werde, weiß ich noch nicht genau, aber ich werde die Teilnehmer gerne wieder auf die Reise vorbereiten. Auch Sebastian freut sich bereits darauf. Sprecht uns einfach in der Uni mal an, wenn ihr auch Interesse an einer NMUN habt oder schreibt uns eine Mail an Julia Brunow (julia.brunow@uni-wh.de) oder Sebastian Erkens (sebastian.erkens@uni-wh.de). Auch in Deutschland gibt es solche Konferenzen, dieses Jahr steht noch Erfurt an und kurz nach dem Jahreswechsel wird es traditionell nach Heidelberg gehen. Wir freuen uns über jedes interessierte Mitglied. Schaut auf unserer Homepage vorbei oder lasst uns bei Facebook eine Nachricht da.

Und natürlich möchte ich euch auch nicht vorenthalten, dass die meisten Delegierten die Möglichkeit, nach New York zu fliegen, gerne nutzen, um in der vorlesungsfreien Zeit ein paar interessante Ziele in den USA zu besuchen. Ich war im ersten Jahr nach der Konferenz noch drei Wochen in Kalifornien unterwegs, nachdem ich noch ein paar Tage in New York City verbrachte. Guckt euch AirBnBs früh genug an, dann sind sie auch einigermaßen bezahlbar, auch hier haben Sebastian und ich sicher ein paar Tipps für euch parat. Der Spaß soll ja in den „Ferien“ nicht zu kurz kommen.

Danke fürs Lesen und hoffentlich können wir euch im neuen Semester mit auf die Reise nehmen.

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