BIOLAP-Studie

Biologisches versus synthetisches Netz bei der laparoskopischen Hernienversorgung - eine randomisierte, multizentrische, prospektive, selbst-kontrollierte klinische Studie

Projektübersicht

In dieser Studie soll gezeigt werden, dass bei der Verwendung von biologischem Netzmaterial zur laparoskopischen Behandlung von Leistenhernien (TEP oder TAPP) postoperativ signifikant weniger Schmerzen auftreten als bei der Verwendung von synthetischem Netzmaterial, ohne dass es zu einer erhöhten Rezidivrate kommt.

Die Reparatur von Leistenhernien ist eine der häufigsten chirurgischen Eingriffe, mehr als 20 Millionen werden jährlich behandelt. Hernienrezidive sind jedoch immer noch ein klinisches Problem und auch das Auftreten chronischer Schmerzen nach einer Hernienreparatur ist als problematisch anzusehen. Üblich ist heutzutage meistens die Verwendung von synthetischem Netzmaterial für die Plastik. Es finden sich jedoch immer mehr Hinweise darauf, dass biologisches Netzmaterial durch das abweichende postoperative Remodeling Vorteile in Bezug auf das Auftreten chronischer Schmerzen bietet ohne die Nachteile eines lebenslangen künstlichen Implantats aufzuweisen. 

BIOLAP ist eine verblindete Studie mit einem selbstkontrollierten Design, welches bei bilateralen Erkrankungen wie den hier untersuchten beidseitigen primären Leistenhernien möglich ist: Da jede:r Patient:in auf der einen Seite das biologische Netz und auf der anderen Seite das synthetische Netz implantiert bekommt, stellen alle Teilnehmer:innen ihre eigene Kontrolle dar. Äußere Faktoren wie die Erfahrung des Operateurs oder Begleiterkrankungen haben somit keinen Einfluss auf das Ergebnis. Primäre Endpunkte der Studie sind die Schmerzreduktion nach sechs Monaten sowie die Rezidivrate nach zwei Jahren.

Weitere Informationen

  • In 21 deutschen Zentren wurden von August 2017 bis Februar 2021 982 Hernien operiert. Die Auswertung erfolgt ab dem Frühjahr 2023.

  • Die Biolap-Studie ist eine durch den Lehrstuhl initiierte klinische Studie nach §23b MPG, welche mit rund 1,5 Mio. Euro von der DFG seit 2016 gefördert wird (HE 1568/56-1, HE 1568/5-2). Registriert ist die Studie im Deutschen Register Klinischer Studien unter DRKS00010178.