Univ.-Prof. Dr.

Oliver Herber

Lehrstuhlinhaber

Fakultät für Gesundheit (Department für Pflegewissenschaft)  |  Lehrstuhl für Community Health Nursing

Studiengangsverantwortung Community Health Nursing (M. Sc.)

Fakultät für Gesundheit (Department für Pflegewissenschaft)



Forschung

Prof. Herber forscht im Bereich der Versorgungsforschung mit besonderem Interesse an der Förderung der Selbstpflegekompetenz von Menschen mit chronischen Erkrankungen. Im Jahr 2020 hat er die Leitung des Forschungsschwerpunktes Enhancing Self-Care in People with Chronic Conditions übernommen und ist dem International Centre for Self-Care Research beigetreten. Seine methodische Expertise umfasst qualitative Meta-Summary-/Meta-Synthese-Techniken nach Sandelowski & Barroso, qualitative Längsschnittforschung, komplexe Interventionsdesigns mit Verhaltensänderung (behaviour change) sowie die Weiterentwicklung von Forschungsmethoden. 

Im Jahr 2020 wurde Professor Herber Mitglied des QUANTUM-Projekts (The QUAlitative research Network for Theory Use and Methodology), das von der Wellcome Foundation finanziert wurde. Im Laufe der Jahre hat Herr Herber ein starkes und zuverlässiges internationales Netzwerk aufgebaut, in dem er mit Wissenschaftler:innen aus Neuseeland, den USA, Norwegen, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien forscht oder an wissenschaftlichen Aktivitäten teilnimmt. Im Jahr 2016 wurde er zum Fellow der European Academy of Nursing Science (FEANS) ernannt. 

(1) Forschung zur Verbesserung der Selbstpflegekompetenz

  • Die Förderung der Selbstpflegekompetenz ist ein zentrales Anliegen der Pflege und ein Schlüsselkonzept des Krankheitsmanagements bei vielen chronischen Erkrankungen. Menschen mit chronischen Erkrankungen, ihre Pflegenden und Angehörigen werden als Ko-Produzent:innen von Gesundheit verstanden. Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, patient:innenorientierte Forschung aus der Perspektive chronisch kranker Menschen zu betreiben, um die verschiedenen Aspekte der Selbstpflege zu untersuchen, die für das Leben der Menschen von Bedeutung sind. Auf diese Weise soll eine fundierte Evidenzbasis für die Verbesserung der Selbstpflegekompetenz geschaffen werden.
  • Wesentliche Beiträge zur Selbstpflegekompetenz-Forschung: Entwicklung des ACHIEVE-Handbuchs auf der Grundlage des COM-B-Verhaltensmodells, das verschiedene Selbstpflegemaßnahmen enthält. Dazu gehören die Einhaltung der verschriebenen Medikamente, die Steigerung der körperlichen Aktivität, die Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten und das Erkennen von Frühwarnzeichen für eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Darüber hinaus hat Prof. Herber eine neue situationsspezifische Theorie über Barrieren und fördernde Faktoren der Selbstpflege bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz entwickelt.


(2) Weiterentwicklung von Forschungsmethoden

  • Entwicklung der QUANTUM-Typologie und des QUNATUM-Wheel, einer interaktiven Ressource für Novizen in der Forschung zur Verbesserung der Sichtbarkeit und Beschreibung von Theorien in der qualitativen Forschung.
  • Entwicklung des PAGER-Frameworks zur Verbesserung der Berichterstattung und des Nutzens von Scoping Reviews in der Gesundheits- und Sozialforschung. Das PAGER-Framework wurde in die speziellen Richtlinien für die Einreichung von Scoping Reviews beim Journal of Clinical Nursing (JCN) aufgenommen.
     

Mitarbeitende

Jürgen Drebes, M. A. 
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dr. Maria Paula Valk-Draad 
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Dr. Julia Söhngen
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Claudia Kuhr
Assistenz


Lebenslauf

Ausbildung und Studium

2021
Erlangung einer ordentlichen Professur (W3) für Community Health Nursing an der Privaten Universität Witten/Herdecke

2020
Habilitation (Privatdozent; PD) an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Titel der Habilitationsschrift: Supporting self-care in patients with chronic conditions

2005 – 2009
Promotion zur Erlangung des Doctor rerum medicinalium (Dr. rer. medic.) mit höchster Auszeichnung (summa cum laude) an der Privaten Universität Witten/Herdecke
Titel der Doktorarbeit: Enhancement of self-care agency in patients with leg ulceration as the aim of the tandem practice model

2002 – 2005
Studium zum Bachelor of Science in Nursing (B. Sc. N) an der Privaten Universität Witten/Herdecke
Titel der Bachelorarbeit: Klinische und psychosoziale Aspekte von Epidermolysis Bullosa

2001
Studium zum Master of Community Health (MCommH) an der Liverpool School of Tropical Medicine, University of Liverpool, Großbritannien
Titel der Masterarbeit: Pyrethroid-impregnated curtains for Chagas’ disease control in Trujillo, Venezuela

1994 – 1997
Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger an der Krankenpflegeschule des St. Josefs-Hospitals, Wiesbaden.

 

Berufliche Erfahrungen

seit 2021
Professor und Lehrstuhlinhaber für Community Health Nursing und Leiter des Forschungsprogramms Enhancing Self-Care in People with Long Term Conditions am Department für Pflegewissenschaft der Privaten Universität Witten/Herdecke

2016 – 2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Vollzeit am Institut für Allgemeinmedizin (ifam) der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

2015 – 2016
Lecturer (Teaching & Research) in Vollzeit an der Medizinischen Fakultät der University of Birmingham (Russell Group), England

2013 – 2015
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Vollzeit am Institut für Allgemeinmedizin (ifam) der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

2009 – 2013
Lecturer (Research only) in Vollzeit an der Medizinischen Fakultät der University of Dundee, Schottland

2008 – 2009
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des BMBF finanzierten Forschungsprojektes „Patientenpräferenzen bei der Darstellung der Information über Wirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln“ am Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie der Privaten Universität Witten/Herdecke

2005 – 2007
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-finanzierten Forschungsprojekt „Patienten mit Ulcus cruris zur Selbstpflege befähigen: Tandempraxen als Modell der interdisziplinären Begleitung“ an der Medizinischen Fakultät der Privaten Universität Witten/Herdecke

2004 – 2005
Studienassistent im Forschungsprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“; initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Klinische Medizin (DGIKM) und der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) an der Privaten Universität Witten/Herdecke

2003 – 2004
Studentische Hilfskraft an der Privaten Universität Witten/Herdecke; Schwerpunkt: Umfangreiche Literaturanalyse zum Thema Epidermolysis bullosa als Auftragsarbeit für die DEBRA Deutschland mit anschließender Buchpublikation: Klinische und psychosoziale Aspekte von Epidermolysis bullosa

1998 – 2000
Krankenhausadministrator des Sichili Mission Hospitals in Sichili, Sambia, Afrika mit der Steyler Mission; Teilnahme an vierteljährlichen District Integrated Meetings zum Erwerb von Kenntnissen über Krankenhausbudgetierung; Teilnahme an nationalen Immunisierungstagen in ländlichen Gesundheitszentren; Einführung und Überwachung eines Malariakontrollprogramms nach WHO-Richtlinien, einschließlich der gemeindebasierten Herstellung von insektizid-imprägnierten Bettnetzen und Umweltmanagementaufgaben

1997 – 1998
Gesundheits- und Krankenpfleger auf der interdisziplinären Intensivpflegestation des St. Josefs-Hospitals, Wiesbaden
 


Lehre

Modulverantwortlicher für die folgenden Module im Master-Programm Community Health Nursing:

  • Modul 3: Fallverstehen und professionell Handeln
  • Modul 4: Zielgruppenspezifische Interventionen planen und anwenden
  • Modul 5: Anforderungen an Praxisdisziplinen begründen und reflektieren
  • Modul 6: Gesundheitsforschung planen, umsetzen und anwenden
  • Modul 8: Forschungsprojekt durchführen, Masterarbeit kumulativ erstellen


In der Lehre ist Prof. Herber als Associate of the Higher Education Academy (AFHEA) in Großbritannien anerkannt und hat 2018 das Zertifikat Professional Teaching Competence for Higher Education an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf abgeschlossen.
 


Presseexpert:in für

  • Community Health Nursing
  • Selbstpflegekompetenz bei chronischen Erkrankungen
     

Weitere Informationen

Mitgliedschaften

  • DGP (Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft)
  • NMC (Nursing and Midwifery Council)
  • EANS (European Academy of Nursing Science)
  • Pflegekammer NRW


Auszeichnungen

  • 2016: Ernennung zum Fellow der European Academy of Nursing Science (FEANS). Fellows sind Personen mit einer etablierten Karriere in der Pflegeforschung, die durch Wissenschaft und Forschung einen bedeutenden Beitrag zum Fortschritt der Pflegewissenschaft in Europa geleistet haben
  • 2010: Preis der Wittener Universitätsgesellschaft e. V. als Teil der Privaten Universität Witten/Herdecke für die beste Doktorarbeit aller Fachrichtungen im Jahr 2009, Preisgeld: 2.000 €