Prof. Dr.

Nils Bormann

Professor

Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft (Department für Philosophie, Politik und Ökonomik)  |  Professur für International Political Studies

Studiengangsverantwortung PPÖ – Philosophie, Politik und Ökonomik (B. A.)

Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft (Department für Philosophie, Politik und Ökonomik)


Professur für International Political Studies

Die Professur erforscht die Ursachen von Instabilität in multiethnischen und oder demokratischen Gesellschaften. Insbesondere interessiert das Team die Fähigkeit von Elitenkoalitionen, politische Gewalt zu verhindern. Dabei stehen Bürgerkriege im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Forschungsschwerpunkte liegen somit im Grenzbereich der vergleichenden Politikwissenschaft und den Internationalen Beziehungen.

Die methodologische Ausrichtung ergibt sich aus den theoretischen Fragestellungen. Vielfach untersucht die Professur geo-lokalisierte Datensätze mit statistischen Modellen, um Risikofaktoren für Bürgerkriege sowie die Überlebenschancen für Elitenkoalitionen und Demokratien zu bestimmen. Gleichzeitig testet das Team die Plausibilität dieser Modelle mithilfe von Fallstudien.

Unsere Fragestellungen:

  • Unter welchen Umständen entscheiden sich politische Eliten für Koalitionen in ethnisch, wirtschaftlich oder religiös stark gespaltenen Gesellschaften?
  • Wie können Koalitionen von pro-demokratischen Eliten sich erfolgreich gegen Gegner der Demokratie behaupten und so Gefahren für die Demokratie abwenden?
  • Welchen Einfluss haben wirtschaftliche Ungleichheiten zwischen politisch relevanten Gruppen auf das Risiko von Bürgerkriegen?
  • Was können Politik und Gesellschaft tun, um starke gesellschaftliche Spannungen, die auf ethnischen oder ökonomischen Spaltlinien beruhen, abzubauen?
  • Was können wir aus politischen Konflikten lernen? Wie kommt es zu Instabilität? Warum entstehen Bürgerkriege?

 

Aktuelle Vertretung der Professur: Dr. Matthias Mader

Von April 2024 bis März 2026 wird die Professur durch Dr. Matthias Mader vertreten. Seine Forschung konzentriert sich auf das Zusammenspiel internationaler und nationaler Politik in etablierten Demokratien. Er schaut insbesondere, wie internationale Ereignisse und Elitenkommunikation die öffentliche Meinung und das politische Verhalten beeinflussen und welche elektoralen Anreize dies wiederum für politische Parteien schafft.
 


Forschung

Aktuell untersuchen Prof. Dr. Nils-Christian Bormann, Bruno Della Sala, Olga Jerjomina, Stefan Stojkovic und Dr. Edoardo Vigano im Projekt Democracy, Anger, and Elite Responses (DANGER), inwiefern politische Gewalt die Qualität und das Überleben von Demokratien gefährdet. Europas Demokratien der Zwischenkriegszeit (1919 – 1939) stehen im Zentrum der Analyse des vom Europäischen Research Council (ERC) geförderten Projekts. Basierend auf den Erkenntnissen aus der Vergangenheit erstellt das Team Risikoabschätzungen für europäische Demokratien der Gegenwart.

Zudem stehen der Bürgerkrieg und die weitreichenden Umbruchprozesse in Äthiopien im Fokus der Forschung. Hier geht es um innen- und außenpolitische Reformen, die gleichzeitig mit ethnischen Spannungen, Gewaltausbrüchen und Binnenvertreibungen einhergehen. Schwerpunktregion ist Tigray, wo der Konflikt im November 2020 militärisch eskalierte.

Weitere Forschungsprojekte:



Mitarbeitende

Gruppenfoto von vier Personen

Ph. D. Edoardo Vigano

M. A. Bruno della Sala

M. Sc. Stefan Stojkovic

M. A. Olga Jerjomina

Dr. Matthias Mader
 


Lebenslauf

  • seit Oktober 2020: Professor für Internationale Politikwissenschaften an der Uni Witten/Herdecke
  • Stationen an der University of Essex (UK), der University of Exeter (UK), am Perry World House der University of Pennsylvania (USA), an der University of Pittsburgh (USA) sowie am Cluster The Politics of Inequality der Universität Konstanz
  • Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH): Master in Comparative and International Studies und Promotion in Politikwissenschaften
  • Jacobs University Bremen: Bachelor in Integrated Social Studies
     

Lehre

Im Mittelpunkt der Lehre stehen Fragen der Instabilität in multiethnischen und/oder demokratischen Staaten. Mithilfe methodisch diverser Analysen suchen wir nach Faktoren, die dazu beitragen, dass einige Regionen oder Staaten stabiler sind als andere. Weiter nutzen wir Einsichten der Politikwissenschaft, um Lösungsansätze für gewalttätige Konflikte auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu entwickeln.

Die Studierenden sollen Erkenntnisse aus der Philosophie und den Wirtschaftswissenschaften einbringen, um innovative und konstruktive Ansätze für Probleme der politischen Instabilität zu entwickeln. Um eine Grundlage für interdisziplinäres Arbeiten zu schaffen, vermitteln wir ihnen Fähigkeiten der kritischen Analyse von Daten und Texten.

Ein Auszug aus aktuellen und vergangenen Lehrveranstaltungen:

  • International Relations (B. A.)
  • Comparative Politics (B. A.)
  • War and Peace (B. A.)
  • Basics in Politics II: Introductory International Relations (M. A.)
  • Security (M. A.)
  • Foreign Policy (M. A.)
     

Presseexpert:in für

  • Gefahren für die Demokratie
  • Gewalt & Demokratie
  • Bürgerkriege
  • politische Gewalt
  • Separatismus
     

Weitere Informationen

Mitgliedschaften

  • Arbeitskreis Friedens- & Konfliktforschung
  • American Political Science Association
  • Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft
  • European Political Science Association
  • Peace Science Society (International)
     

News

Europawahl 2024: Warum es wichtig ist, zur Wahl zu gehen