Portrait einer Frau

Jun.-Prof. Dr. phil.

Daniela Schmitz

Juniorprofessorin

Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin)  |  Juniorprofessur für Innovative und Digitale Lehr- und Lernformen in der Multiprofessionellen Gesundheitsversorgung


Juniorprofessur für Innovative und Digitale Lehr- und Lernformen in der Multiprofessionellen Gesundheitsversorgung

Wie kann das gemeinsame Lernen unterschiedlicher Berufsgruppen gelingen? Die Bewältigung der sehr anspruchsvollen Herausforderungen des gemeinsamen Lernens und Lehrens in der multiprofessionellen Gesundheitsversorgung stellt hohe Anforderungen an die inhaltliche und didaktische Gestaltung der Lehre. Als Grundlage braucht es einen gemeinsamen subjektiven Bezugsrahmen für Gesundheitsberufe, die regelhaft mit Betroffenen interagieren, und für Nicht-Gesundheitsberufe, die Rahmenbedingungen gestalten. 

Die multiprofessionelle Gesundheitsversorgung für chronisch Erkrankte hat einen themen- und anlassbezogenen Fokus über Versorgungseinrichtungen hinweg. Gerade Gesundheitsberufe, die Patient:innen mit chronischen Einschränkungen betreuen, stellen in nahezu allen Settings Schnittstellen und Versorgungslücken fest.

Ziel der Juniorprofessur ist es, innovative und digitale Lehr- und Lernformen zu konzipieren, durchzuführen und zu evaluieren, um ein geteiltes Verständnis und einen Perspektivabgleich als Basis des gemeinsamen Lernens herzustellen. Ein weiterer Bezugspunkt zur Entwicklung von Lernformen ist ein kybernetisches Verständnis, das das eigene Handeln in Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Folgen des Handelns anderer Berufsgruppen einordnet. Die Versorgungspraxis ist immer von Bedingungen beeinflusst, die von anderen geschaffen werden, und das eigene Handeln hat wiederum Folgen für andere.


Forschung

Der Forschungsschwerpunkt der Juniorprofessur liegt in den Einsatzmöglichkeiten innovativer, digitaler Lehr- und Lernformen im multiprofessionellen Kontext. Dies umfasst eine lehrbezogene Forschung im Sinne eines Scholarships of Teaching and Learning. Dabei werden die Perspektiven Lehrender und Lernender erforscht. Aus der Perspektive der Lehrenden wird erhoben, wie sie ihren Lehrauftrag interpretieren, welche Strategien sie in multiprofessionellen Lerngruppen anwenden, welche Kompetenzen sie benötigen, um der Diversität der Professionen gerecht werden zu können, und wie sie diese Kompetenzen erwerben können. Aus der Perspektive der Lernenden wird erforscht, welche Strategien zum Herstellen des gemeinsamen Verstehens verwenden, welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen notwendig sind, um zu einer derartigen gemeinsamen Wissensbasis zu gelangen. Erkenntnisse der Forschung fließen unmittelbar in didaktische Konzepte zur Qualifizierung von Lehrenden und in die Gestaltung von innovativen und digitalen Lehr- und Lernformen zurück. Die Expertise aus Lehre und Forschung soll zudem in Beratungsangebote für Lehrende der UW/H zur Weiterentwicklung ihrer Lehre münden. Aktuelle Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte sind:

  • Evaluation von Strategien Lehrender und Lernender in interdisziplinärer und multiprofessioneller Lehre
  • Analyse des gemeinsamen Lernens aus der Perspektive der Normalisierungsprozesstheorie
  • Selbstbestimmtes Studieren im Spannungsfeld von Familie, Studium, Beruf und Corona
  • Didaktische Zielgruppenanalyse „Pflegende Angehörige, didaktische Konzeption für pflegende Angehörige zum Lernen mit Chatbots sowie Didaktisierung von Content (Arbeitspaket Didaktik im Forschungsprojekt BMBF eDEM-CONNECT)


„Einflussfaktoren auf Lehr-Lernkonzepte an privaten Hochschulen“

Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekt „Einflussfaktoren auf Lehr-Lernkonzepte an privaten Hochschulen“ analysieren wir Lehr-Lernkonzepte und ihre Rahmenbedingungen auf verschiedenen Ebenen.

Im Teilprojekt 2 an der UW/H widmen wir uns den Lehr-Lernkonzepten und der Erfassung innovativer Wissensvermittlungsformen. Dazu werden die spezifischen Rahmenbedingungen sowie die identifizierten Lernbedarfe und Schwerpunktsetzungen dargestellt. Wir versuchen den Einfluss der Stakeholder bei der Entwicklung zu identifizieren und untersuchen die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Lehr-Lernkonzepte. Zusätzlich analysieren wir, wie Dozierende diese Konzepte in der Praxis umsetzen, auf neue gesellschaftliche Trends reagieren und inwiefern das gemeinsame Lernen mit anderen Berufsgruppen, also die interprofessionelle Ausbildung, in den Lehr-Lernkonzepten didaktisch verankert ist.

Link zum Projekt: https://ellph.tu-dortmund.de/


Mitarbeitende


  • Jan-Hendrik Ortloff
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter
  • Manfred Fiedler
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter
  • Lena Lorenz
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
  • M.A. Julia Rinas-Bahl
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
  • Claudia Kuhr
    Sekretariat

Lebenslauf

Seit 07/2024
Juniorprofessur Digital Health, Universität Witten/Herdecke 


Seit 04/2021 
Junior-Professur für innovative und digitale Lehr- und Lernformen in der multiprofessionellen Gesundheitsversorgung 


2013
Dissertation (Dr. phil.) im Fach Erziehungswissenschaften, Fakultät für Erziehungswissenschaften und Soziologie, TU Dortmund


2002 – 2007
Studium Diplom Erziehungswissenschaften, Fachrichtung Sozialpädagogik/Sozialarbeit, Nebenfach Psychologie, TU Dortmund


Lehre

Das Lerngebiet Multiprofessionelle Gesundheitsversorgung ist interdisziplinär zusammengesetzt und ermöglicht den Studierenden, sich mit verschiedenen Blickwinkeln, theoretischen und methodischen Zugängen zu befassen und vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Perspektive einzuordnen und zu reflektieren. Folgende Lehrveranstaltungen unterstützen die Studierenden dabei:

  • Multiprofessionalität und Wissensmanagement
  • Schnittstellen in der multiprofessionellen Gesundheitsversorgung
  • Technikethische Reflexion des Zusammenhangs von Technik und Gesellschaft
  • Altersbilder in der Gesellschaft
  • Grundlagen des Projektmanagements
  • Grundlagen der Forschung
  • Konzeption von Forschungsdesigns berufsbezogener Praxisprojekte

Presseexpert:in für

  • Multiprofessionelles Lehren, Lernen und zusammenarbeiten
  • Innovative Lehr-Lernansätze in multiprofessionellen und interdisziplinären Lerngruppen
  • Inter- und transdisziplinäre didaktische Konzepte
  • Chronic Care – transdisziplinäre Versorgung chronisch kranker Menschen