Univ.-Prof. Dr.
Anke Haberkamp
Professorin
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Professur für Experimentelle Pathopsychologie
Professur für Experimentelle Pathopsychologie
Die experimentelle Pathopsychologie beschäftigt sich mit der experimentellen Untersuchung der Entwicklung, der Verursachung, dem Verlauf und der Behandlung psychischer Störungen.
Die Professur widmet sich folgenden Themen:
- Experimentelle Studien zur Ursache und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen
- Diagnostik und Behandlung
- Versorgungsforschung
Forschung
Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen experimentelle Untersuchungen von Angststörungen, E-Mental-Health zur Diagnostik und Behandlung von spezifischen Phobien und der (translationalen) Psychotherapie- und Versorgungsforschung.
Forschungsschwerpunkte
Experimentelle Forschung zur Entwicklung und Aufrechterhaltung spezifischer Ängste:
- In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt untersuchen wir den Einfluss biologischer Bewegungen auf den Erwerb und die Aufrechterhaltung spezifischer Phobien. Dazu verwenden wir realistische Videos, animierte point-light Stimuli und mit dem Computer erzeugte Szenen (computer graphics). Ziel ist es, die Bedeutung biologischer Bewegung für die Auslösung von Angstreaktionen zu verstehen.
- Schmidt, F., Schürmann, L., & Haberkamp, A. (2022). Animal EMotion, or The Emotional Evaluation of Moving Animals. Cognition and Emotion, 36(6), 1132-1148. https://doi.org/10.1080/02699931.2022.2087600
Digitale Anwendungen im Bereich E-Mental-Health:
- Aktuell untersuchen wir den Einfluss einer gamifizierten Anwendung auf die Behandlung von Spinnenphobie. Darüber hinaus haben wir ein frei zugängliches, softwarebasiertes Online-BAT (Behavioral Avoidance Test) für Forschende sowie Praktiker:innen entwickelt, mit dem Vermeidungsverhalten bei Spinnenphobie einfach erfasst werden kann.
Grill, M., Heller, M., & Haberkamp, A. (2024). Development and initial validation of an open-access online Behavioral Avoidance Test (BAT) for spider fear. Psychological Assessment, 36(5), 351. https://doi.org/10.1037/pas0001305
Translationale Psychotherapieforschung:
- Die translationale Psychotherapie versucht, Erkenntnisse über kognitive, biologische und emotionale Mechanismen aus experimentellen Studien in die psychotherapeutische Anwendung zu integrieren, um die Wirksamkeit von Psychotherapie zu verbessern. Es stellt sich die Frage, wie dieser translationale Prozess verbessert werden kann.
- Rief, W., Asmundson, G.J.G., Bryant, R.A., Clark, D.M., Ehlers, A., Holmes, E.A., McNally, R.J., Neufeld, C.B., Wilhelm, S., Jaroszewski, A.C., Berg, M., Haberkamp, A., & Hofmann, S.G. (2024). The future of psychological treatments: The Marburg Declaration. Clinical Psychology Review, 102417. https://doi.org/10.1016/j.cpr.2024.102417
Versorgungsforschung:
- Viele Menschen in Deutschland leiden unter psychischen Störungen. Doch nur ein kleiner Teil kann oder will psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Zum einen sehen sich die Hilfesuchenden mit verschiedenen Hindernissen konfrontiert, z. B. einem Mangel an psychotherapeutischen Kapazitäten. Zum anderen scheint die Passung zwischen präferierten und verfügbaren Hilfsangeboten von Bedeutung zu sein. Wir gehen der Frage nach, welche niederschwelligen Angebote von potenziell Betroffenen bevorzugt werden.
Publikationen:
Lebenslauf
seit 2024
Professorin für Experimentelle Pathopsychologie an der Universität Witten/Herdecke
seit 2024
Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung der Landespsychotherapeutenkammer Hessen
2023 – 2024
Lehrstuhlvertretung für Psychotherapieforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen
2018
Approbation als Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie)
2016 – 2023
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philipps-Universität Marburg in der Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie
2013 – 2016
Stipendiatin an der Philipps-Universität Marburg in der Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie
2014
Promotion an der TU Kaiserlautern
2009 – 2013
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Kaiserslautern im Fachgebiet Allgemeine Psychologie
2006 – 2007
Studium an der University of Ulster, Coleraine, Nordirland (UK)
2003 – 2009
Studium der Psychologie (Dipl.-Psych.) an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Lehre
Das Lehrangebot umfasst den Bereich des Bachelor-Studiengangs Psychologie und des Master-Studiengangs Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie.
Weitere Informationen
Mitgliedschaften:
- Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs): Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie
- The European Association of Clinical Psychology and Psychological Treatment (EACLIPT)
- Exposure Therapy Consortium (ETC)
- Deutscher Hochschulverband (DHV)
Auszeichnungen:
Preis für exzellente Promotionsbegleitung in der Fachkultur Lebens- und Naturwissenschaften der Philipps-Universität Marburg 2024