Angst verstehen und behandeln: UW/H erforscht digitale Therapieansätze
Prof. Dr. Anke Haberkamp wurde auf die Professur für Experimentelle Pathopsychologie der Universität Witten/Herdecke berufen.
Wie entstehen Angststörungen und wie entwickeln sie sich? Mit diesen Fragen befasst sich Prof. Dr. Anke Haberkamp in ihrer Forschung. Sie wurde nun auf die Professur für Experimentelle Pathopsychologie an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) berufen. Neben ihrer Forschung arbeitet sie an digitalen Tools für die Diagnostik und Behandlung von Ängsten und führt Studien durch, um die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern.
Psychische Reaktionen verstehen: die Bedeutung biologischer Bewegungen
In einem Projekt, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert, untersucht Prof. Dr. Haberkamp etwa, wie Tierbewegungen auf Menschen wirken. So kann die bloße Bewegung einer Spinne bei Personen mit Spinnenangst starke Angstreaktionen hervorrufen und wird als eines der furchteinflößendsten Merkmale benannt. In verschiedenen Experimenten will Prof. Haberkamp herausfinden, welche Mechanismen diese emotionalen Reaktionen hervorrufen; die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, Angststörungen künftig besser zu behandeln.
Digitale Tools: neue Wege in der Psychotherapie
Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld von Prof. Dr. Haberkamp ist die Entwicklung digitaler Anwendungen, die Menschen mit psychischen Problemen helfen: Aktuell untersucht sie, wie eine spielerische App die Angst vor Spinnen lindern kann. Außerdem hat sie mit ihrem Team ein kostenloses Online-Tool erstellt, das bei spinnenängstlichen Personen das Ausmaß des Vermeidungsverhaltens erfasst. Diese digitalen Tools können im wissenschaftlichen und therapeutischem Kontext angewendet werden und helfen, Diagnostik und Behandlung zu verbessern.
Klinisch-psychologische Diagnostik: Psychologie in der Lehre
In Prof. Dr. Haberkamps Vorlesung und in ihren Seminaren im Master Psychologie mit dem Schwerpunkt klinische Psychologie und Psychotherapie an der UW/H beschäftigen sich die Studierenden mit den Grundlagen der klinisch-psychologischen Diagnostik. In praktischen Übungen und anhand von Fallbeispielen lernen sie, Symptome und Belastungen von Patient:innen korrekt zu diagnostizieren, um anschließend eine passende Therapieplanung zu erstellen.
Darüber hinaus vermittelt sie ihren Studierenden die Grundlagen der psychologischen Begutachtung. Unterstützt wird sie dabei von Expert:innen aus der Praxis aus den Bereichen Familien- und Strafrecht.“
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